Spezial Neue Ideen
Draenert
Draenert
Vom Degen zum Design
Vom Degen zum Design
Dr. Patric Draenert hat das Fechten nie ganz aufgegeben – auch wenn er heute statt mit dem Degen lieber mit Stein und Stahl arbeitet. Der Geschäftsführer des gleichnamigen Premiumlabels bringt Disziplin, Eleganz und strategisches Denken aus dem Sport mit ins Möbelgeschäft. Am Firmensitz in Immenstaad erleben Besucher ein Unternehmen, das aus edlen Materialien neue Mehrwerte schafft, durch Kooperationen, technisches Know-how und eine internationale Vision. Und das dabei stets das Erbe des Gründervaters im Blick behält.
Dr. Patric Draenert hat das Fechten nie ganz aufgegeben – auch wenn er heute statt mit dem Degen lieber mit Stein und Stahl arbeitet. Der Geschäftsführer des gleichnamigen Premiumlabels bringt Disziplin, Eleganz und strategisches Denken aus dem Sport mit ins Möbelgeschäft. Am Firmensitz in Immenstaad erleben Besucher ein Unternehmen, das aus edlen Materialien neue Mehrwerte schafft, durch Kooperationen, technisches Know-how und eine internationale Vision. Und das dabei stets das Erbe des Gründervaters im Blick behält.
Im Zeichen des Zitats: Patric Draenert vor dem Leitsatz seines Vaters: „Ein Tisch muss mehr können, als nur hübsch da stehen.“
Flèche, Parade, Riposte: Degenfechten ist ein Sport, der viel von einem verlangt. Das weiß auch Dr. Patric Draenert. Denn die Jugend des heutigen Chefs des Premiumherstellers von Stühlen und Tischen ist eng damit verknüpft. Zum Europameister hat er es mal gebracht. Immerhin stand er in der Weltrangliste auf Platz acht. „Fechten hat mich geprägt“, sagt Draenert heute. „Es ging immer um Disziplin, um idealistische Hingabe und um den unbedingten Willen, die Dinge zur Perfektion zu bringen.“
Und darum geht es heute auch. Gerade in diesen Zeiten. Gerade im Premiumsegment, in dem sich die Reihen starker Händler zuletzt kräftig lichteten. Wer, wie der Outsider in diesem Frühjahr, einen Fuß aufs Gelände von Draenert setzt, der merkt schnell: Auf die gegenwärtigen Herausforderungen im Markt ist man in Immenstaad am Bodensee gut vorbereitet. Auch, weil man einiges ein Stück weit anders anpackt als üblicherweise im Markt. Vielleicht hängt das auch mit der Firmenhistorie zusammen, geprägt durch den Gründer Dr. Peter Draenert. Der hatte seinen Doktortitel nicht wie Patric Draenert in BWL gemacht hat, sondern in Philosophie – und dann noch über ein so anspruchsvolles, enigmatisches Thema wie Hölderlin.
Klares Zeichen: Am Eingang zum Firmengelände markiert das kräftige Orange des Logos den Auftritt – sichtbar, selbstbewusst, unverwechselbar.
Federleicht trotz Tonnengewicht: Der Ausziehtisch „Fontana“ zeigt, wie leicht sich schwere Platten bewegen lassen – dank patentierter Technik.
Metall, Stein und eine eigene DNA
Peter Draenert hatte wohl noch mehr als diese Begabung: Sein Sohn beschreibt ihn als „echten Freigeist, mit tiefem Interesse an Kunst, Sprachen, Reisen und Kultur“. Ursprünglich war für den Firmengründer keineswegs klar, dass er einmal ein Möbelunternehmen führen würde. „Das hat sich einfach ergeben“, erinnert sich Patric Draenert. Peter Draenert zeichnete Möbel ursprünglich nur für seinen eigenen Bedarf. Der erste Couchtisch entstand sozusagen aus der Not heraus. Weil er einfach nirgendwo einen für ihn passenden Tisch kaufen konnte. Daraus entwickelte sich schließlich die gesamte Möbelkollektion. Primus, wie dieser erste Tisch noch heute heißt, entstand 1968, dem Firmengründungsjahr, und zählt nach wie vor zu den Bestsellern.
Man kann es wirklich so sagen: Die kreative Kraft seines Vaters gepaart mit handwerklichem Geschick führte zu einer ganz eigenen Unternehmens-DNA: „Wir kommen eben nicht aus dem klassischen Tischlerhandwerk oder aus der Holzverarbeitung, sondern aus der Welt von Metall und Stein“, betont Patric Draenert. Genau diese ungewöhnliche Kombination prägt die Marke Draenert bis heute entscheidend.
Game-Changer: Der vertikale Scanner bringt die Steinplatten digital ins Netz – hochauflösend und global abrufbar.
Geschichte in Schichten: Patric Draenert zeigt ein Fossil aus schwäbischem Ölschiefer – sichtbarer Beweis für die Schönheit unter der Oberfläche.
Die Prägung durch seinen Vater erlebt Patric Draenert rückblickend als inspirierend: „Ich fand es immer toll, wenn mein Vater zeichnete und kreativ arbeitete, aber ich habe trotzdem meinen eigenen Weg gefunden.“ Dabei sieht er sich nicht als Designer, sondern als jemand, dessen Stärke in der kaufmännischen Führung und im Vertrieb liegt. Diese Rolle nimmt er bewusst ein, während er gleichzeitig die klare Identität bewahrt, die sein Vater aufgebaut hat.
Patric Draenert selbst trat 2000 in das Unternehmen ein, nach einer soliden kaufmännischen Ausbildung als Bankkaufmann, einem BWL-Studium in Würzburg, parallel zu seiner Fecht-Karriere, und beruflichen Erfahrungen als Unternehmensberater. Mit dem Tod seines Vaters 2005 lagen die Geschicke des Unternehmens aber dann doch recht plötzlich in seiner Hand. Seine Schwester begann sich damals längst in ihrem Architekturbüro zu verwirklichen.
Dass die Fortsetzung des väterlichen Erbes glückte, kann man heute, beispielsweise bei einem Rundgang, sehen. Verwaltung, Produktion, Steinpark und die Orangerie als architektonisch ambitionierter Schauraum am Grundstückseingang – alles zusammen macht heute rund 10.000 qm aus. Die letzte Erweiterung gab es 2012 mit der Polsterei für die Stühle, von denen 10.000 Stück jährlich das Werk verlassen.
Der Steinpark ist Herzstück und Aushängeschild gleichermaßen. Vier lange Reihen mit Natursteinplatten auf rund 2.500 qm versammeln sich da – tonnenschwer, jede Platte ein Unikat. Kunden und Händler schätzen diesen Ort, an dem sie Materialien aus Brasilien oder China oder Afrika direkt vor Ort auswählen können.
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Im Zeichen des Zitats: Patric Draenert vor dem Leitsatz seines Vaters: „Ein Tisch muss mehr können, als nur hübsch da stehen.“
Flèche, Parade, Riposte: Degenfechten ist ein Sport, der viel von einem verlangt. Das weiß auch Dr. Patric Draenert. Denn die Jugend des heutigen Chefs des Premiumherstellers von Stühlen und Tischen ist eng damit verknüpft. Zum Europameister hat er es mal gebracht. Immerhin stand er in der Weltrangliste auf Platz acht. „Fechten hat mich geprägt“, sagt Draenert heute. „Es ging immer um Disziplin, um idealistische Hingabe und um den unbedingten Willen, die Dinge zur Perfektion zu bringen.“
Und darum geht es heute auch. Gerade in diesen Zeiten. Gerade im Premiumsegment, in dem sich die Reihen starker Händler zuletzt kräftig lichteten. Wer, wie der Outsider in diesem Frühjahr, einen Fuß aufs Gelände von Draenert setzt, der merkt schnell: Auf die gegenwärtigen Herausforderungen im Markt ist man in Immenstaad am Bodensee gut vorbereitet. Auch, weil man einiges ein Stück weit anders anpackt als üblicherweise im Markt. Vielleicht hängt das auch mit der Firmenhistorie zusammen, geprägt durch den Gründer Dr. Peter Draenert. Der hatte seinen Doktortitel nicht wie Patric Draenert in BWL gemacht hat, sondern in Philosophie – und dann noch über ein so anspruchsvolles, enigmatisches Thema wie Hölderlin.
Klares Zeichen: Am Eingang zum Firmengelände markiert das kräftige Orange des Logos den Auftritt – sichtbar, selbstbewusst, unverwechselbar.
Federleicht trotz Tonnengewicht: Der Ausziehtisch „Fontana“ zeigt, wie leicht sich schwere Platten bewegen lassen – dank patentierter Technik.
Metall, Stein und eine eigene DNA
Peter Draenert hatte wohl noch mehr als diese Begabung: Sein Sohn beschreibt ihn als „echten Freigeist, mit tiefem Interesse an Kunst, Sprachen, Reisen und Kultur“. Ursprünglich war für den Firmengründer keineswegs klar, dass er einmal ein Möbelunternehmen führen würde. „Das hat sich einfach ergeben“, erinnert sich Patric Draenert. Peter Draenert zeichnete Möbel ursprünglich nur für seinen eigenen Bedarf. Der erste Couchtisch entstand sozusagen aus der Not heraus. Weil er einfach nirgendwo einen für ihn passenden Tisch kaufen konnte. Daraus entwickelte sich schließlich die gesamte Möbelkollektion. Primus, wie dieser erste Tisch noch heute heißt, entstand 1968, dem Firmengründungsjahr, und zählt nach wie vor zu den Bestsellern.
Man kann es wirklich so sagen: Die kreative Kraft seines Vaters gepaart mit handwerklichem Geschick führte zu einer ganz eigenen Unternehmens-DNA: „Wir kommen eben nicht aus dem klassischen Tischlerhandwerk oder aus der Holzverarbeitung, sondern aus der Welt von Metall und Stein“, betont Patric Draenert. Genau diese ungewöhnliche Kombination prägt die Marke Draenert bis heute entscheidend.
Game-Changer: Der vertikale Scanner bringt die Steinplatten digital ins Netz – hochauflösend und global abrufbar.
Geschichte in Schichten: Patric Draenert zeigt ein Fossil aus schwäbischem Ölschiefer – sichtbarer Beweis für die Schönheit unter der Oberfläche.
Die Prägung durch seinen Vater erlebt Patric Draenert rückblickend als inspirierend: „Ich fand es immer toll, wenn mein Vater zeichnete und kreativ arbeitete, aber ich habe trotzdem meinen eigenen Weg gefunden.“ Dabei sieht er sich nicht als Designer, sondern als jemand, dessen Stärke in der kaufmännischen Führung und im Vertrieb liegt. Diese Rolle nimmt er bewusst ein, während er gleichzeitig die klare Identität bewahrt, die sein Vater aufgebaut hat.
Patric Draenert selbst trat 2000 in das Unternehmen ein, nach einer soliden kaufmännischen Ausbildung als Bankkaufmann, einem BWL-Studium in Würzburg, parallel zu seiner Fecht-Karriere, und beruflichen Erfahrungen als Unternehmensberater. Mit dem Tod seines Vaters 2005 lagen die Geschicke des Unternehmens aber dann doch recht plötzlich in seiner Hand. Seine Schwester begann sich damals längst in ihrem Architekturbüro zu verwirklichen.
Dass die Fortsetzung des väterlichen Erbes glückte, kann man heute, beispielsweise bei einem Rundgang, sehen. Verwaltung, Produktion, Steinpark und die Orangerie als architektonisch ambitionierter Schauraum am Grundstückseingang – alles zusammen macht heute rund 10.000 qm aus. Die letzte Erweiterung gab es 2012 mit der Polsterei für die Stühle, von denen 10.000 Stück jährlich das Werk verlassen.
Der Steinpark ist Herzstück und Aushängeschild gleichermaßen. Vier lange Reihen mit Natursteinplatten auf rund 2.500 qm versammeln sich da – tonnenschwer, jede Platte ein Unikat. Kunden und Händler schätzen diesen Ort, an dem sie Materialien aus Brasilien oder China oder Afrika direkt vor Ort auswählen können.
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