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Langsam klarer

Preiserhöhungen in der Küchenmöbelindustrie (Update)

25.08.2022 | 10:19

Dass die im Frühjahr verkündeten Teuerungszuschläge der Küchenmöbelindustrie nicht ausreichen würden, um die eigenen Kostensteigerungen zu kompensieren, war schon lange klar. Unklar war dagegen, in welchem Ausmaß weitere Aufschläge nötig und möglich sein würden.

 

Nach wie vor offen ist zwar die weitere Entwicklung der Energiekosten und der Löhne, die im nächsten Jahr neu verhandelt werden. Alles andere als ein starker Anstieg wäre allerdings eine ziemliche Überraschung.

 

Nachdem zumindest auf der Materialkostenseite inzwischen einigermaßen kalkuliert werden kann — aktuell sieht es so aus, als hätten sich die Spanplattenpreise auf dem erreichten hohem Niveau stabilisiert —, haben viele Hersteller entschieden, wie die Preislisten fürs kommende Jahr aussehen sollen: Im Schnitt werden wohl 4 bis 5 Prozent auf das aktuelle Preisniveau draufgerechnet werden. Heißt: Die Teuerungszuschlage werden eingepreist und die sich daraus ergebenden Preise nochmals um 4 bis 5 Prozent angehoben.

 

Es gibt auch Küchenproduzenten, die noch keine Nägel mit Köpfen machen und zunächst nur den Teuerungszuschlag erhöhen wollen, um dann Anfang des kommenden Jahres eine endgültige Entscheidung zu treffen. Auch die Variante, Preise nur moderat erhöhen und im ersten Halbjahr sofern notwendig nochmals einen Teuerungszuschlag zu aktivieren, wird es geben.

 

Mit Spannung blickt die Branche jetzt allerdings auch darauf, ob die Kombination aus den hochgefahrenen Kapazitäten und einer sinkenden Nachfrage die noch aus den Jahren vor der Alno-Zerschlagung bekannten Preiskämpfe zurück bringen wird. Im oberen und mittleren Preissegment hat die Industrie noch ausreichend Polster, verspürt aber teilweise auch schon eine Abschwächung. Bei den Küchenherstellern im unteren Preissegment macht sich die Flaute im Discount und in der Großfläche aktuell schon deutlich bemerkbar. Auch die Lieferzeiten nähern sich bei den ersten Unternehmen wieder dem Normalniveau, während andere bereits fürs kommende Jahr bestätigen müssen.

 

Update: Es kommt vereinzelt auch noch mehr. Einer der ganz großen Küchenbauer hat nun, wie man hört, Großkunden über einen kommenden Preisaufschlag von knapp 7 Prozent informiert und ein weiterer Großer soll sich auf einen noch höheren Zuschlag vorbereiten.

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