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Inflation, Preis, Frequenz

Giga-Messe in Wels in „unberechenbaren Zeiten“

25.08.2022 | 8:31

Kurz nach der Vorlage eines negativen Corona-Schnelltests tritt man auf der Giga-Messe im Messezentrum in Wels auf einen riesigen grünen Teppich, der im Eingangsbereich ausgelegt ist. Ein gigantisches Bild mit Fernblick auf die österreichischen Berge, mit viel grüner alpiner Berglandschaft im Vordergrund, empfängt da dann Aussteller und Besucher der Verbandsmesse des Möbelhandelsriesen XXXLutz und seiner Giga-Partner. Die grüne Berglandschaft steht fürs Nachhaltige. XXXLutz will sich nachhaltiger präsentieren. Klang schon letztes Jahr auf der Messe an. Und sollte nun mit Produkten hinterlegt werden. „Wir haben auch unsere Aussteller dazu animiert, weitere Produkte in diese Richtung zu realisieren“, sagt Giga-Geschäftsführer Gerald Socher auf der Messe. Einige Hersteller sind der Aufforderung natürlich gerne gefolgt. Auch wenn gerade die Probleme schier unlösbar scheinen für viele, so war man sichtlich bemüht, die Giga-Einkäufer entsprechend abzuholen.

 

Die Giga-Verbandsmesse ist für die Lutz-Einkäufer die zentrale Veranstaltung des Jahres, kurz vor den Herbstmessen für die Industrie nicht ganz so easy zu realisieren, aber wenn Lutz ruft, dann ist das eben auch eine Ansage. „70 Prozent unseres europäischen Sortiments kaufen wir hier“, sagt Socher. Die Giga-Lieferanten aus Asien sind in Wels wieder von Ende Februar bis Anfang März dran. Für die diesjährige Giga-Messe war der Platzbedarf dennoch immens. Es wurde erstmals eine zweite Halle aufgesperrt. Rund 100 Aussteller zeigen ihre Möbel. Auf dem Giga-Stand, dem größten auf dem Messegelände, gibt’s neben Smoothies auch Vorträge der Lutz-Töchter Moebel.de und vom Designstudio Axxxis zu hören. Auch die Digitalabteilung aus Wels zeigt sich auf der Bühne.

 

Spricht man mit der Lutz-Führungsetage, so werden auch hier immer wieder die „unberechenbaren Zeiten“ betont. In Wels sei man sehr froh über die starke Gruppenbildung. Das halte alles gut zusammen in diesen Zeiten. Europaweit sei die Lage ernst. „Einen großen Unterschied zwischen den einzelnen Ländermärkten, in denen die Gruppe aktiv ist, könne man nicht verzeichnen“, heißt es. Überall ist die Anspannung groß. Nur ein Land überrasche. Und das positiv: „Der Handel in Polen entwickelt sich sehr gut“, heißt es in Wels.

 

Erst vor ein paar Wochen ist Lutz mit einem ziemlichen Knall beim polnischen Händler und Produzent Black Red White (BRW) zu 50 Prozent eingestiegen. Die Lutz-Inhaberfamilie Seifert scheint am Ende nach langen und komplizierten Verhandlungen einen guten Zeitpunkt zum Einstieg gewählt zu haben. BRW führt in Polen gut 90 Filialen und beschäftigt knapp 8.000 Mitarbeiter. Auch die BRW-Produktion laufe weiterhin, allerdings mit den identischen Problemen wie sie auch andere Produzenten hätten, heißt es in Wels.

 

Um die Probleme auch der Industrie weiß man in Wels nun ja schließlich auch aus eigner Erfahrung bestens Bescheid. Umso mehr erstaunt zeigten sich viele Giga-Lieferanten von der Ansage von Giga-Geschäftsführer Socher zum Messestart, dass es nun bei den Preisen ja wieder in eine andere Richtung gehen müsse. „Die Energiekosten explodieren, die Löhne steigen, gleichzeitig gehen die Mengen nach unten. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie man hier kostendeckend durch die nächsten Monate kommen soll“, sagte ein Lieferant. Auch in Wels steht das Thema Preise im Mittelpunkt.

 

Giga-Chef Socher zum INSIDE: „Natürlich ist uns allen bewusst, dass Preiserhöhungen in allen Bereichen der Wirtschaft stattgefunden haben. Mit dem Großteil der Industrie ist es uns jedoch durch das gute, partnerschaftliche Verhältnis und das Engagement unserer Hersteller, die bei Ihren Vorlieferanten sehr gute Verhandlungen geführt haben, gelungen, die Preiserhöhungen so gering wie möglich zu halten. Aktuell konnten wir durch einige Entspannungen auf dem Rohstoffmarkt sogar wieder Preisreduzierungen verzeichnen, die wir natürlich umgehend auch unseren KundInnen weitergegeben haben.“

 

 

 

 


 

 

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