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Shanghai als Pilot

Ikeas Einzelhandelsumsatz steigt um 6 Prozent

15.10.2021 | 17:32

Weltweit hat Ikea im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/2021 41,9 Mrd Euro umgesetzt, rund sechs Prozent mehr im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr 2019/2020. Damals kam Ikea auf 39,6 Mrd Euro. 

 

Die Zahlen kommen von der Inter Ikea Systems BV, die als Holding und Franchisegeberin fungiert. In den letzten Geschäftsjahren hat Ikea online immer stärker zugelegt: Im gerade beendeten Geschäftsjahr stiegen die Onlineumsätze jetzt sogar – laut Ikea – um 73 Prozent. Damit liegt der Anteil des Onlinegeschäfts weltweit bei gut einem Viertel. 

 

Ingka, mit über 370 Häusern in über 30 Ländern der größte Franchisenehmer im eigenen Haus (Ende September kam Ikea weltweit auf 461 Einrichtungshäuser  nach wie vor befinden sich die meisten Ikeas weltweit übrigens in Deutschland), erlöste 37,4 Mrd Euro und wuchs um 6,3 Prozent. Auch bei Ingka ist der Onlineanteil stark gewachsen. Ingka-CEO Jesper Brodin will deshalb die digitale Transformation im eigenen Haus beschleunigen. Insgesamt 26 Stores hat Ingka im letzten Geschäftsjahr eröffnet, darunter das erste Haus in Slowenien und die „Green City Stores“ in Wien und Tokio. Im „Xuhui Store“ in Shanghai testen die Schweden ein nun digitalisiertes Laden-Konzept, das als Pilot für die weltweite zukünftige Einzelhandelsstrategie ans Netz gebracht worden ist. In China ist die digitale Lage eh nochmal eine ganz andere: Laut Ikea laufen dort sagenhafte 99 Prozent der Onlinekäufer mittlerweile über Smartphone. 99 Prozent! In Deutschland testen die Ikea-Macher gerade wieder mehr Innenstadtkonzepte durch.

 

Gegenüber der Financial Times (FT) kündigte Inter-Ikea-CEO Jon Abrahamsson Ring für das nun laufende Geschäftsjahr an: „Wir wollen Ikea noch erschwinglicher machen.“ Auch das ist eine Fortführung einer bereits im Geschäftsjahr 2020 verfolgten Strategie. Man kann es auch Preisoffensive nennen. 

 

Noch immer machen große Lieferengpässe dem Konzern zu schaffen, vor allem aus China stammende Waren sind betroffen. Ikea hat sogar in eigene Containerschiffe investiert, da der Bahntransport, den viele Unternehmen seit Monaten favorisieren, ebenfalls aufgrund des hohen Warenaufkommens verstopft ist. Die Schweden sprechen von einen „deutlichen Abfall der Verfügbarkeit“. Derzeit seien vor allem die Pax-Schränke und die lieben Billy-Regal betroffen. Muss für die deutsche Möbelindustrie nicht das Schlechteste bedeuten: die zur Welle-Holding gehörende Bürstadt Furniture GmbH aus beispielsweise plant gerade eine Erweiterung ihres Werks – in dem Pax-Möbel produziert werden (INSIDE 1122). Ikea-Boss Abrahamsson Ring  sagte zur FT, die Lieferengpässe könnten sich „lange bis ins Geschäftsjahr 2022“ fortsetzen.

 

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