Zum Hauptinhalt springen

 

 

 

Was ist los an den Kölner Ringen?

Raus aus dem Kwartier

04.07.2025 | 14:02

Umbruch in Köln: Immer mehr Fachhändler geben ihre City-Läden auf. Manche schließen, andere ziehen um, wieder andere zieht es ganz aus der Domstadt. Die Einrichtungsmeile am Ring schrumpft weiter in sich zusammen – doch im Westen der Stadt entsteht gerade eine neue Möbelmeile. Andere nutzen attraktivere Orte in der Region als Standort.

In Köln bemerkt man noch heute die Einflüsse, die die von 1794 bis 1814 dauernde französische Besatzung mit sich brachte. Ein Stadtviertel, kölsch: „Veedel“, ist dort auch ein „Kwartier“. Die Franzosen brachten einiges mit, über das sich Kaufleute und Bürger vor Ort freuten: den Code Napoléon, der die Wirtschaft allgemein gedeihen ließ, die Abschaffung des Zunft-Zwangs, das metrische System, das eine einfachere Berechnung erlaubte und den Kölnern Meter, Liter und Gramm bescherte. Hinzu kamen auch neue Straßen, eine Modernisierung der Wasserversorgung, das erfrischende „Eau de Cologne“ und vor allem die erste Straßenbeleuchtung sowie eine Müllabfuhr. Ideale Voraussetzungen für den Handel vor Ort.

Einrichtungsmeile in Auflösung

Seitdem ist eine Menge Wasser den Rhein hinabgeflossen. In Köln hat sich der Einzelhandel – wie in vielen Städten – inzwischen aus früher begehrten Lagen verabschiedet. Erst machen große Häuser dicht, etwa Galeria-Kaufhäuser, dann folgen schnell die ersten Fachgeschäfte. Auch der Möbelhandel macht diesen Wandel durch. Als Gründe nennen die Händler zumeist: zu hohe Mieten, unklare Betriebsnachfolge, zeitliche und gesundheitliche Überlastung der Inhaber, die dramatisch gesunkenen Kundenfrequenzen seit Corona, Vermüllungs-Tendenzen bei Leerständen – und eine verheerende Verkehrs- und Parksituation in den Innenstädten. Diese Punkte hat die Stadt Köln nicht exklusiv – aus Düsseldorf, Hamburg und anderen Städten gibt es vergleichbare Rückmeldungen aus dem dortigen Handel. Gut sieht man die Auflösung inzwischen eben auch an der Kölner Einrichtungsmeile, am Ring gelegen. „Die gibt es so eigentlich nicht mehr“, sagt Anja Huntemüller.

Seit 25 Jahren ist die 49-Jährige im Möbelhandel unterwegs, war früher

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?

Login oder Registrierung für Bestands-Abonnenten
 
INSIDE-Abo abschließen
 

Anzeige

Login

Hier zum Newsletter anmelden: