Zum Hauptinhalt springen

 

 

 

Metallbude trifft Möbelhandel

Dennis Siemens im Interview

06.03.2024 | 13:01
Dennis Siemens

Dennis Siemens, 30, ist einer der Macher und Inhaber der Metallbude aus Detmold. Im September 2020 mitten in der Pandemie gestartet, ist das junge Label aus Ostwestfalen-Lippe im vierten Jahr weiter auf Wachstumskurs. Von selbst läuft das Ding in Detmold aber natürlich nicht. Die Metallbude schiebt an, baut das Sortiment weiter aus und öffnet sich dem Möbelhandel – mit den klaren Vorstellungen einer jungen Marke aus dem Onlinehandel.

INSIDE: Auf dem letzten INSIDE Branchen-Gipfel warst du im Gründer-Talk auf der Bühne. Vor allem ein Satz ist uns in Erinnerung geblieben.
Dennis Siemens: Nur einer? Welcher?

„Ich kenne eigentlich keinen der Händler hier im Saal.“
Das war natürlich etwas überspitzt. Gekannt habe ich schon ein paar, aber im Geschäft waren wir mit keinem.

Und dann laufen wir über die IMM und sehen dich auf dem Polipol-Stand in der Cafeteria mit dem Team Segmüller sitzen.
Wir haben dort gemeinsam Kaffee getrunken.

Haben wir gesehen. Wann ist der Deal durch?
Wir sprechen darüber, unsere Marke und unsere Produkte in die Segmüller-Häuser zu bringen. Mehr dazu kann ich erst erzählen, wenn wir das nächste Mal zusammen Kaffee trinken.

Vom klassischen Möbelhandel habt ihr vor Kurzem noch Abstand gehalten.
Abstand würde ich das nicht unbedingt nennen, und wir haben auch absolut nichts gegen den stationären Handel. Aber es muss passen. Wichtig ist uns, dass wir immer und überall als Metallbude wahrgenommen werden. Unsere Marke muss eine hohe Sichtbarkeit erhalten.

Und die ist nun gewährleistet?
Generell im Möbelhandel sicher nicht. Wir sprechen aber mit Händlern, die nicht nur traditionell denken, die es wertschätzen, was wir auf die Beine gestellt haben und die uns auch entsprechend zeigen und präsentieren wollen. Und da
gibt es durchaus einige, die Bock haben, Marken in ihr Sortiment aufzunehmen, die im E-Commerce groß geworden sind.

Gibt es denn weitere Gespräche mit Großflächenhändlern?
Ich würde es mal so sagen: Wer als Händler einen modernen Geschäftsansatz verfolgt, offen ist für innovative Wege und ein echtes Interesse an unserer Marke und unseren Produkten zeigt, kommt für uns als Partner in Frage.

Zum Beispiel?
Möbel Ehrmann. Hier passt einfach alles. Wir werden schon sehr bald dort in mehreren Häusern auf den Flächen stehen. Wir sind davon überzeugt, dass das für beide Seiten richtig gut wird.

Woher kommt der Sinneswandel? Doch am Ende wachstumsgetrieben?
Sinneswandel, nein. Wir haben uns dem Möbelhandel nie grundsätzlich verschlossen. Es war uns immer klar, dass ein hoher Anteil von Verbrauchern Möbel stationär kauft – heute und in Zukunft. Es wird also immer Kunden geben, die Produkte erleben, anfassen, die Haptik und Qualität spüren wollen, bevor sie kaufen. Es ist also komplett sinnvoll für uns, mit guten Händlern zusammenzuarbeiten, wenn es passt. Und wachstumsgetrie-ben: na klar, Metallbude soll ein großes Unternehmen werden.

Wann passt es?
Erstmal ist es uns wichtig, dass es auch menschlich passt. Die Zusammenarbeit muss sich gut und richtig anfühlen. Was unsere Marke angeht, braucht es einen Ort, der unsere Produktwelt zeigt, eine eigene Markenfläche.

Klassisch Shop-in-Shop.
So kann man sich das vorstellen.

Wie genau?
Metallbude ist minimalistisch und clean. Und so muss auch unser Auftritt im Handel aussehen. Nicht verspielt, nicht überfrachtet. Alles in unserem Style, unserem Design.

Wie viele Leute seid ihr im Team?
40 mittlerweile.

Umsatzziel 2024?
9 Mio Euro.

Realistisch nach dem Jahresstart?
Ja, absolut.

Wann verdient ihr Geld?
Jeden Tag.

Und wann schreibt die Metallbude aufs Jahr gesehen schwarze Zahlen?
In diesem Jahr.

Als Investor ist Familie Wortmann (Inhaber von Tamaris und anderen Marken) bei euch eingestiegen. Ihr, die vier Gründer, haltet aber die Mehrheit an der Metallbude. Wie lange noch?
Noch lange. Sehr lange. Das ist unsere Firma. Das Möbelmachen macht uns Riesenspaß. Warum sollten wir daran etwas ändern wollen? 

 

 

 

 

Anzeige

Login

Hier zum Newsletter anmelden: