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Spezial Neue Ideen:

Zur Vermarktung kreislauffähiger Produkte

„Wir sehen ein Revival der Marken“

Anders als andere große Möbelhändler duckt sich Familie Ehrmann nicht weg, sondern spricht offen über den eigenen Weg in eine nachhaltige Zukunft. Ein aufschlussreiches Roundtable-Gespräch mit Christina Ehrmann und Ehrmann-Nachhaltigkeits-Managerin Annika Matthaei, mit Martin Auerbach vom Matratzenverband und den DPP-First-Movern Henning Kantner und Ronja Zoppke von Schlaraffia.

05.04.2024 | 17:00

„Innovationsprojekt“: Annika Matthaei

„Wir haben eine große Aufgabe im Möbeleinzelhandel“: Christina Ehrmann

Die nächste Generation in Landau:
Christina und Andreas Ehrmann

Familie Ehrmann

    INSIDE: Herzlich Willkommen zu dieser Runde. Liebe Frau Matt­haei, so viele Nachhaltigkeits-Managerinnen gibt es nicht im Möbelhandel. Seit wann sind Sie dabei?
    Annika Matthaei: Ich bin seit zwei Jahren hier tätig, darf mit vielen Kollegen das Thema Nachhaltigkeit im Möbeleinzelhandel voranbringen. Das ist ein großes Thema mit vielen Chancen für die ganze Branche.

    Liebe Frau Ehrmann, weshalb ist Ihnen dieses Thema wichtig, dass Sie sich persönlich und auch noch mit einer eigenen Nachhaltigkeitsmanagerin auf dieses Feld begeben, von dem viele Ihrer Wettbewerber denken, hier kann man nicht wirklich beim Kunden punkten?
    Christina Ehrmann: Mein Bruder Andreas und ich treiben dieses Thema voran. Ich würde es mal so sagen. Es ist offenkundig, dass wir hier im Möbeleinzelhandel eine große Aufgabe haben. Unsere Familie ist sich einig, dass wir zusammen etwas bewegen wollen.


    „Wir können bisher keine Nachhaltigkeitskriterien transportieren, wir haben dafür kein Werkzeug. Deshalb finde ich es auch schwierig zu sagen, der Kunde würde nicht danach fragen. Wir bieten ihm bisher auch zu wenig an.“
    Annika Matthaei


    Herr Kantner, Sie treibt das Thema auch persönlich um, ist mein Eindruck. Ist der korrekt?
    Henning Kantner: Ich bin seit knapp fünf Jahren bei Schlaraffia. Nachhaltigkeit als strategisches Thema im Unternehmen zu implementieren, war eines meiner ersten Themen hier. Auf der IMM 2020 wurde „Mission Pure“ vorgestellt, nachdem Nachhaltigkeit in die Schlaraffia-Unternehmensstrategie implementiert war – das war damals ein Meilenstein. Mission Pure ist die Umsetzung, quasi die Reise, auf die wir uns damals begeben haben, auf Basis einer davon abgeleiteten Marketing- und Produkt-Strategie. In der haben wir uns vorgenommen, Produkte im Eco-Design zu entwickeln und im Handel zu platzieren, um sie am Ende ihrer Lebensdauer der Kreislaufwirtschaft zuführen zu können. Das Thema ist elementar, das weiß jeder. Vor allem müssen wir den Schulterschluss mit dem Handel schaffen. Wenn wir das nicht hinbekommen, kann die Industrie bei diesem Thema vor sich hin entwickeln wie sie will, es wird nichts werden.

    Und für Sie persönlich?
    Henning Kantner: Wir müssen alle dringend umdenken. Das wissen alle. Es ist wichtig für den ganzen Planeten. Aber das sollte ich jetzt wohl gar nicht sagen, das klingt immer so wahnsinnig groß.


    „Es wird essentiell sein, dass die Lust auf Neues und das positive Herangehen an die Herausforderungen der Zeit gegeben sind. Den Kunden zuhören und Ihnen auch etwas zutrauen, das wird die Hürde sein, über die wir springen müssen, schätze ich. Unsere Kunden heute sind so viel informierter als noch vor einigen Jahren und da müssen wir mithalten.“
    Christina Ehrmann


    Keineswegs, hier in der Runde scheinen sich ja schon mal alle darauf einigen zu können. Den Schulterschluss haben wir schon mal hinbekommen. Und es ist ja auch so, dass nicht nur Familie Ehrmann hinter diesem Thema steht im Möbelhandel. Dennoch, Nachhaltigkeit, kreislauffähige Produkte, Bio-Produkte oder wie man sie auch immer nennen will, sie gelten allgemein nach wie vor nicht gerade als Kassenschlager. Wie ist das bei Ihnen, Frau Ehrmann?
    Christina Ehrmann: Der Kunde kommt nicht zu uns und fragt, haben Sie ein kreislauffähiges Produkt für mich. Wir müssen diesen Wunsch durch gute Berater heraushören. Ich will gerne ein Beispiel erzählen. Ich saß gestern mit meinem Vater im Auto. Er hatte eine Kundin am Telefon, die sich für neue Stühle interessiert hat. Sie meinte dann aber, die alten Stühle seien noch richtig gut und die könne sie doch nun nicht einfach wergwerfen. Die müssten wir doch reparieren.

    Das hören wir immer öfter aus dem Handel.
    Christina Ehrmann: Dieser Wunsch kommt immer

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    ©Schlaraffia

    „Revival der Marken“: Ehrmann in Rastatt


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    Anders als andere große Möbelhändler duckt sich Familie Ehrmann nicht weg, sondern spricht offen über den eigenen Weg in eine nachhaltige Zukunft. Ein aufschlussreiches Roundtable-Gespräch mit Christina Ehrmann und Ehrmann-Nachhaltigkeits-Managerin Annika Matthaei, mit Martin Auerbach vom Matratzenverband und den DPP-First-Movern Henning Kantner und Ronja Zoppke von Schlaraffia.

    05.04.2024 | 17:00

    „Innovationsprojekt“: Annika Matthaei

    „Wir haben eine große Aufgabe im Möbeleinzelhandel“: Christina Ehrmann

      INSIDE: Herzlich Willkommen zu dieser Runde. Liebe Frau Matt­haei, so viele Nachhaltigkeits-Managerinnen gibt es nicht im Möbelhandel. Seit wann sind Sie dabei?
      Annika Matthaei: Ich bin seit zwei Jahren hier tätig, darf mit vielen Kollegen das Thema Nachhaltigkeit im Möbeleinzelhandel voranbringen. Das ist ein großes Thema mit vielen Chancen für die ganze Branche.

      Liebe Frau Ehrmann, weshalb ist Ihnen dieses Thema wichtig, dass Sie sich persönlich und auch noch mit einer eigenen Nachhaltigkeitsmanagerin auf dieses Feld begeben, von dem viele Ihrer Wettbewerber denken, hier kann man nicht wirklich beim Kunden punkten?
      Christina Ehrmann: Mein Bruder Andreas und ich treiben dieses Thema voran. Ich würde es mal so sagen. Es ist offenkundig, dass wir hier im Möbeleinzelhandel eine große Aufgabe haben. Unsere Familie ist sich einig, dass wir zusammen etwas bewegen wollen.


      „Wir können bisher keine Nachhaltigkeitskriterien transportieren, wir haben dafür kein Werkzeug. Deshalb finde ich es auch schwierig zu sagen, der Kunde würde nicht danach fragen. Wir bieten ihm bisher auch zu wenig an.“
      Annika Matthaei


      Herr Kantner, Sie treibt das Thema auch persönlich um, ist mein Eindruck. Ist der korrekt?
      Henning Kantner: Ich bin seit knapp fünf Jahren bei Schlaraffia. Nachhaltigkeit als strategisches Thema im Unternehmen zu implementieren, war eines meiner ersten Themen hier. Auf der IMM 2020 wurde „Mission Pure“ vorgestellt, nachdem Nachhaltigkeit in die Schlaraffia-Unternehmensstrategie implementiert war – das war damals ein Meilenstein. Mission Pure ist die Umsetzung, quasi die Reise, auf die wir uns damals begeben haben, auf Basis einer davon abgeleiteten Marketing- und Produkt-Strategie. In der haben wir uns vorgenommen, Produkte im Eco-Design zu entwickeln und im Handel zu platzieren, um sie am Ende ihrer Lebensdauer der Kreislaufwirtschaft zuführen zu können. Das Thema ist elementar, das weiß jeder. Vor allem müssen wir den Schulterschluss mit dem Handel schaffen. Wenn wir das nicht hinbekommen, kann die Industrie bei diesem Thema vor sich hin entwickeln wie sie will, es wird nichts werden.

      Und für Sie persönlich?
      Henning Kantner: Wir müssen alle dringend umdenken. Das wissen alle. Es ist wichtig für den ganzen Planeten. Aber das sollte ich jetzt wohl gar nicht sagen, das klingt immer so wahnsinnig groß.


      „Es wird essentiell sein, dass die Lust auf Neues und das positive Herangehen an die Herausforderungen der Zeit gegeben sind. Den Kunden zuhören und Ihnen auch etwas zutrauen, das wird die Hürde sein, über die wir springen müssen, schätze ich. Unsere Kunden heute sind so viel informierter als noch vor einigen Jahren und da müssen wir mithalten.“
      Christina Ehrmann


      Keineswegs, hier in der Runde scheinen sich ja schon mal alle darauf einigen zu können. Den Schulterschluss haben wir schon mal hinbekommen. Und es ist ja auch so, dass nicht nur Familie Ehrmann hinter diesem Thema steht im Möbelhandel. Dennoch, Nachhaltigkeit, kreislauffähige Produkte, Bio-Produkte oder wie man sie auch immer nennen will, sie gelten allgemein nach wie vor nicht gerade als Kassenschlager. Wie ist das bei Ihnen, Frau Ehrmann?
      Christina Ehrmann: Der Kunde kommt nicht zu uns und fragt, haben Sie ein kreislauffähiges Produkt für mich. Wir müssen diesen Wunsch durch gute Berater heraushören. Ich will gerne ein Beispiel erzählen. Ich saß gestern mit meinem Vater im Auto. Er hatte eine Kundin am Telefon, die sich für neue Stühle interessiert hat. Sie meinte dann aber, die alten Stühle seien noch richtig gut und die könne sie doch nun nicht einfach wergwerfen. Die müssten wir doch reparieren.

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