Die Möbelunternehmer-Familie Rom im Gespräch
„Für uns gibt es nur Möbel“

Ein Sofahersteller, eine Tisch- und Stuhlproduzentin, eine Möbelhändlerin, ein Möbelmarkt-Berater und die nächste Generation, die nicht nur mit den Hufen scharrt, sondern auch an mehreren Fronten bereits Verantwortung trägt. Noch ist nicht die Zeit für den Generationenübergang gekommen. Momentan wird „smooth“ alles eingeleitet, beim Sofaspezialisten Rom mit Zentrale in Eupen. Allzu lange wird es aber nicht mehr dauern. Die Familie Rom aus Belgien ist eine Bilderbuch-Möbel-Familie. Wir haben drei von ihnen zusammengetrommelt. War ein Ding, aber ein sehr aufregendes. Wie kommt es, dass die Familie so stark in der Branche verwurzelt ist? Kracht es auch mal? Was sind die Themen, die alle umtreiben? Was sind die Streitthemen? Beim Gespräch dabei war Paul Rom, Chef von 900 Mitarbeitern bei der Rom AG. Zusammen erwirtschaften sie einen Umsatz von rund 70 Mio Euro. Zeit genommen hat sich Caroline Rom, Pauls jüngste Schwester und verbandsfreie Möbelhauschefin. Sie verantwortet einen Jahresumsatz von knapp 9 Mio Euro. Caroline ist Chefin von 30 Mitarbeitern. Und mittendrin war Stephan Rom, Pauls Sohn und Anschieber des Sofa-Start-ups Sensoo. Ein Gespräch über Mut, Familiendynamik, den geschäftlichen Alltag und Erneuerung, das im Februar bereits im INSIDE Spezial Neue Ideen 4 erschienen ist.
INSIDE: Caroline Rom, Sie sind Möbelhändlerin, Ihre Geschwister sind Möbelhersteller. Hersteller und Händler haben oft unterschiedliche Interessen. Kracht es auch manchmal?
Caroline Rom: Wir kommen uns im weitesten Sinne beruflich überhaupt nicht in die Quere. Wenn ich bei Rom für mein Möbelgeschäft Villa Romana Möbel bestelle, habe ich nicht mit Paul zu tun. Ich bekomme allerdings gute Konditionen von meinem Bruder. Ich war heute den ganzen Tag mit meiner Schwester Anne unterwegs und es ging nicht um Stühle oder Tische. Es ist richtig interessant, sich auszutauschen. Über Bücher, Menschen- und Mitarbeiterführung. Für mich ist das sehr bereichernd.
Familie Rom ist in allen Segmenten der Möbelbranche aktiv. Wie ist das gekommen, eine Familie, eine Branche, auf so vielen verschiedenen Feldern aktiv?
Paul Rom: Unsere Eltern haben 1961 angefangen, Möbel zu produzieren. Sie haben uns das Thema wirklich zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendessen eingeflößt. Das scheint durchaus Wirkung gehabt zu haben. Wir sind ja insgesamt vier Geschwister. Ich habe noch einen älteren Bruder, Edgar ist Berater für Sourcing- Fragen im Möbelbereich. Anne, meine ältere Schwester, hat Mobitec weiterentwickelt. Caroline, unser Nesthäkchen, hat wie schon erwähnt ein Möbelgeschäft. Ich kümmere mich um Rom. Niemand macht dasselbe. Wir treten uns nicht auf die Füße. Insgesamt ist das Ganze komplementär, wenn auch gleichzeitig strukturell absolut unabhängig.
Ist das Möbelbusiness Dauerthema am Tisch oder schaltet Familie Rom den Möbelsender auch mal ab?
P.R.: Es ist für uns alle schwierig, nicht über Möbel zu reden.
Gibt es noch weitere unternehmerische Aktivitäten außerhalb der Möbelbranche?
P.R.: Für uns gibt es nur Möbel.
C.R.: Wir lieben die Möbelwelt. Das muss ich ehrlich sagen. Manchmal werde ich gefragt: Wie wäre so ein klassischer Arbeitstag mit acht Stunden? Oder: Genieße doch mal das Leben mehr. Meine Antwort darauf lautet: Ich genieße das Leben jeden Tag. Meine Kunden zu treffen und unternehmerisch tätig zu sein. Dass Probleme mit dazugehören, das ist irgendwo normal.
Stephan, Sie sind die nächste Generation. Wollten Sie schon immer in die Fußstapfen Ihres Vaters treten?
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