„Vor ein paar Jahren wären die Gazetten seit Tagen voll gewesen, wenn Hülsta pleite geht. Heute ist das anders.“ Sagte in dieser Woche einer der großen Händler zu uns. Da hatten wir aber schon geplant, die Lage in Stadtlohn in der Titelstory der zweiten Oktober-Ausgabe zu beleuchten. Stimmt also nicht ganz.
Im Handel ist die Unruhe groß, denn Hülsta steht nach wie vor in so vielen Häusern wie kaum eine zweite Marke. 2018, in der großen Superwohnstudie, die wir zusammen mit moebel.de und dem Münchner Marktforschungsinstitut Facit für den 2. INSIDE Branchen-Gipfel gemacht hatten, da war Hülsta die bekannteste Möbelmarke im Land – mit 55 Prozent in der gestützten Markenbekanntheit, vor Schlaraffia (52 Prozent), Musterring (50 Prozent), Stressless (44 Prozent) und Rolf Benz (38 Prozent). Ja, fünf Jahre her, aber so wahnsinnig viel dürfte sich da nicht getan haben.
Hülsta-Alleininhaber Dr. Thomas Knecht konnten wir zur Lage in Stadtlohn leider nicht ans Ohr bekommen, aber wir haben dennoch einiges zusammengetragen. Mehr am Freitagmittag im E-Reader, auf den alle Abonnenten des INSIDE-Magazins zugreifen können. Zum Abo geht's hier.
Zudem im neuen Heft: Die auch in diesem Jahr wieder beeindruckende Sicam, die neue Kundenansprache von Ikea-Deutschland, Fragen an Schöner Wohnen nach dem jüngsten RTL-Manöver, ein Besuch im Solebich-Apartment in München, viele Nachrichten aus dem Küchen- und Möbelmarkt. Und: Ein Langstrecken-Interview zur großen Frage: Wie grün kann man als Unternehmer in dieser Krise nun überhaupt noch denken? Wie grün muss man trotz allem denken? Wo fängt man an? Wieso sorgt die Politik eigentlich noch immer nicht für klare Rahmenbedingungen, nach denen sich alle verbindlich richten können? Wieso ist alles so kompliziert? Manchmal selbst die hauseigene Ökostromversorgung?
Wir haben all das und deutlich mehr diskutiert, in einem großen Teams-Call. Mit dabei waren Reinhold Rünker aus dem NRW-Wirtschaftsministerium als ständiger Vertreter Abteilungsleitung Wirtschaftspolitik und Dr. Henning Wilts, der als Direktor Circular Economy beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie arbeitet. VDM-Chef Jan Kurth und Heiner Strack als Leiter Technik, Umwelt, Normung beim VDM waren dabei, haben Position bezogen und Einblicke gewährt in das, was auf europäischer Ebene mit anderen Verbänden der Möbelindustrie erarbeitet wird, was in Brüssel erarbeitet wird und wo der Schuh an der Basis der deutschen Küchen- und Möbelindustrie am ärgsten drückt.
Zur Lage und zu den Perspektiven auf dem Weg zu einer klimaneutralen Küchen- und Möbelbranche und weshalb es einen großen runden Tisch mit Zulieferindustrie und Handel braucht: ein INSIDE-Round-Table im neuen INSIDE – vielleicht als Anstoß.