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Rendezvous zur Lage

Nachgefragt bei Nolte Küchen

12.09.2022 | 9:47

Nach dem plötzlichen Abschied von Vertriebsgeschäftsführer Eckhard Wefing in der ersten Augusthälfte war in der Branche für Sommer-Gesprächsstoff gesorgt. Warum? Wer macht’s? Wer nicht? Allesamt Fragen, auf die man in Löhne natürlich keine Antwort erwarten kann. Drin ist aber immerhin ein kurzes Gespräch mit der Geschäftsführung.

 
Melanie Thomann-Bopp, die Wefings Aufgaben vorübergehend zusätzlich zu ihrem kaufmännischen Ressort übernommen hat, und Technik-Geschäftsführer Marc Hogrebe geben im INSIDE-Gespräch ein kurzes Update zur Lage und zum Stand der Investitionen bei Nolte Küchen und bei der Schwestergesellschaft Express Küchen. Marketingleiter Simon Hoecker fasst die wesentlichen Messeneuheiten von Nolte zusammen.
 
Mit einem ordentlichen Polster ins Jahr gestartet, wird Nolte auch 2022 mit Umsatzwachstum abschließen. „Wir sind nach wie vor gut unterwegs“, so Melanie Thomann-Bopp, die aber auch darauf hinweist, dass sich das Umsatzplus aufgrund der bekannten Kostensteigerungen bei Material, Transport und Energie natürlich nicht voll im Ergebnis wiederfinden wird. Bei den Lieferzeiten sei man „im Mittelfeld“, sagt sie. Sprich: Manche sind schneller, andere haben noch deutlich längere Lieferzeiten. Die Neubesetzung der Vertriebsgeschäftsführer- Position wird bei Nolte, wenn sie denn geplant ist, wohl noch einige Zeit dauern. Bei Express Küchen wurde zum 1.9. Vertriebsleiter Heiko Maibach zum neuen Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer befördert. Da die Formulierung zu den „unterschiedlichen Auffassungen über die weitere strategische Ausrichtung“ in der Mitteilung zu Wefings Weggang offensichtlich zu Nachfragen geführt hat, stellt Thomann- Bopp klar: „Ein grundsätzlicher Strategie-Shift ist nicht geplant.“ Wie die anderen Großen in der Branche hat auch die Nolte-Gruppe in den vergangenen Jahren viele Millionen für Investitionen in ihre Küchenmöbelunternehmen in die Hand genommen. Die Erweiterung bei Express Küchen in Melle, wo 12 Mio Euro investiert wurden, ist inzwischen umgesetzt (s. INSIDE Spezial Küche Nr. 5). Hier wurde die Produktionsfläche um 3.000 qm auf 15.000 qm erweitert. In Löhne wurde in den letzten Jahren im dreistelligen Millionenbereich investiert, berichtet Marc Hogrebe. Das neue Ausstellungszentrum feierte zur Hausmesse 2021 Premiere. Ganz frisch ist das Invest in mehr Oberflächenkompetenz. So kommt das Mattlackkonzept nun in Teilen aus eigenem Haus.
 
Große Investitionen stehen bekanntlich am Nolte-Standort Melle bevor. Hier will das Unternehmen seinen Betrieb in Richtung Süden um 12.500 qm erweitern. Wenn alle Genehmigungen durch sind, könnte im kommenden Jahr endlich mit dem Bau begonnen werden. Die Pläne sehen u.a. eine Steigerung der Ausbringungsmenge um 50 Prozent vor – Kapazitäten, die auch jetzt schon gut gebraucht werden könnten, schließlich muss Nolte in der Montage bereits teilweise in den Drei-Schicht-Betrieb gehen. Angesichts der in der Branche erwarteten Abschwächung könnte es sich für Nolte allerdings auch noch auszahlen, dass nicht so rasant aufgebaut wurde wie beim Wettbewerb. Bis in Melle der Spaten für den Neubau in die Erde gestochen werden kann, konzentriert man sich auf Ersatzinvestitionen, beispielsweise in der Fertigung von Arbeitsplatten, Wangen und Nischen.
 
Das Motto der diesjährigen Hausmesse – „Natürlich Nolte“ – soll sich nicht nur in der Optik der aktuellen Kollektion wiederfinden, sondern auch in der Unternehmenskultur, erklärt Marketingleiter Simon Hoecker. So erscheint zur Messe der erste Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens auf über 70 Seiten. Passend zum Thema Nachhaltigkeit greifen die Neuheiten zur Saison 2023 natürliche Farben und Materialien auf. Den Kunden nicht mit Neuheiten zu überladen passe in die Zeit, sagt Hoecker. Ähnlich bedacht war Nolte bereits in den vergangenen Jahren mit Innovationen verfahren. Schwerpunktthema werden Erd- und Naturtöne sein. Die Front Manhattan wird es zur Messe neu in einem Black Green geben, das auch im Mattlackkonzept aufgegriffen wird. Außerdem kommt eine vierte Rahmenfront in Lack. Die Antifingerprint-Front Plus soll um die Farbe Lava ergänzt werden, und im Bereich Echtlack-Hochglanz ist eine neue Front Fine Lack in Preisgruppe 4 zu erwarten. Aufgrund des gestiegenen Preisniveaus könnte die „budgetorientierte“ Küche an Bedeutung gewinnen, sagt Hoecker. Hier wird auch die neue Leitküche einzuordnen sein. Neue Inszenierungen gibt es aber auch bei der Ausstattungslinie Nolte Neo. Weiter fokussieren will man in Löhne auch die Bereiche Nolte SPA und Nolte Living, das Badsortiment soll Anfang kommenden Jahres ergänzt werden.

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