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„Einrichtungshaus, kein Möbelhaus“

Werther-Mann Tim Oberwelland startet als Hochwert-Händler

24.06.2022 | 18:05

Ein Getränkemarkt, ein Haushaltswarenladen und eine Lotto-Annahmestelle: Alle drei Firmen wollten aufhören – und residierten bislang im selben Haus, in der Engerstraße in Werther. In dem Ort, in dem die Storck`schen Zahnfüllungs-Killer „Werthers Original“ 1909 erfunden wurden und der zehn Jahre später gegründete Hersteller Werther – Die Möbelmanufaktur seinen Sitz hat, entsteht gerade ein neues Einrichtungshaus. Bei der Werther – Die Möbelmanufaktur Oberwelland GmbH & Co. KG, von Vater Klaus Oberwelland (die dritte Generation der Unternehmerfamilie) geführt, verantwortet Tim Oberwelland bislang den Vertrieb, seine Schwester Lea das Marketing.

 

Nun geht also ein Teil der vierten Generation in den Handel. Eine erstmal etwas ungewöhnliche Konstellation. Tim Oberwelland will zunächst weiter vier ausgewählte Kunden vertrieblich betreuen. Mittelfristig könnte dann seine Schwester beim Hersteller ganz übernehmen. Generell wollten die Geschwister einander aber in beide Richtungen unterstützen, sagt der Neugründer.

 

„Seit April sind wir dran“, sagt Tim Oberwelland. Und wie das so ist, vor der Eröffnung gibt es einiges zu tun. Nächste Woche, am 1. Juli, wird es dann soweit sein: Auf rund 850 qm wird Oberwelland mit seinem neuen Timms Einrichtungshaus seine Pforten öffnen. Tim Oberwelland schreibt sich eigentlich mit einem „m“. Warum „Timms“ und nicht „Tims“? „Ich fand, das sieht besser aus“, sagt der 37-Jährige.

 

Ähnlich wie der aus dem 20 km entfernten Steinhagen stammende Filmproduzent Timm Oberwelland („Jagdsaison“, „Catweazle“) seinem Publikum Top-Unterhaltung präsentieren will, möchte auch Tim Oberwelland den Kunden das Beste bieten, Stimmungen erschaffen. Die beiden sind sich zwar bislang noch nie persönlich begegnet, aber Tims Ur-Großvater, der Sattler Hugo Oberwelland, und Zuckerfabrikant August Oberwelland, der Urahn von Filmproduzent Timm Oberwelland (verheiratet mit Anna Oetker), waren Cousins. Es passiere deshalb schon mal, dass sie verwechselt werden, sagt der MöFa-Absolvent.

 

„Wir machen ein Einrichtungshaus, kein Möbelhaus“, sagt Oberwelland. Klar, es werde natürlich auch Möbel von Werther geben. Aber, so betont der Gründer, er wolle eigentlich nur eins, mit seinem neuen Engagement: „Hochwertige Produkte anbieten, ganz unabhängig vom Hersteller.“ Er wolle „ein Open House für Interior Designer, Kunden, aber auch Kollegen“ anbieten. Hochwert macht ihm Spaß. Machen macht Oberwelland Spaß. Die Interior Days OWL hat er so auch zwischendurch mal auch mit aus der Taufe gehoben. „Im Möbelhandel ist doch eher die breite Mitte in Gefahr“, sagt er mit Blick auf die Handels-Landschaft. Die neue GmbH hat Oberwelland mit einem Kompagnon gegründet, drei Vollzeitkräfte (inklusive Gründer) starten zu Beginn; auch Oberwellands Ehefrau wird mithelfen.

 

Aufmerksam werden sollen Kunden auch über die Website. Sie verspricht: „Exklusive Küchen und Designmöbel für Bielefeld, Gütersloh und Herford.“ Schramm, Kettnaker, B+B Italia und eben auch Werther werden erstmal vermarktet. Derzeit sind noch nicht alle Funktionen der Internetpräsenz freigeschaltet. Oberwelland sagt, dass da noch was Spannendes folge. Digitale Ansprache ist ihm wichtig. Künftig könnten beispielsweise tageszeitabhängige Inhalte auf der Website Platz finden. Aber, er wolle keinen reinen Hochwert-Onliner mit angeschlossenem Ladenlokal hochziehen, sagt er: „Online möchte ich einen verlängerten Showroom schaffen.“

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