Die Info, mit der die Bega-Gruppe in dieser Woche ihre Kunden über einen Logistikkostenzuschlag von 2,5 Prozent in Kenntnis gesetzt hat, verbreitete sich im Markt wie ein Lauffeuer. Hintergrund: Anders als bei den schon im vergangenen Jahr infolge der Materialpreisexplosion mehrfach umgesetzten Teuerungszuschlägen soll der Logistikkostenzuschlag auch für schon bestellte Ware gelten. Und zwar ab dem 1.4. für die Dauer von drei Monaten, sofern die Kosten auf dem hohen Niveau bleiben.

„Das ist schon eine außergewöhnliche Maßnahme, weil der Zuschlag bereits ab Rechnungsdatum gilt“, sagt Bega-Gründer und -Beiratschef Dieter Hilpert auf INSIDE-Nachfrage. Es ist also auch bereits bestellte Ware betroffen. Hilpert: „Wir haben es hier aber mit Kostensteigerungen zu tun, die sofort wirksam werden und deshalb auch kurzfristig weitergegeben werden müssen. Bei acht Wochen Lieferzeit hätten wir erst im Juni den Effekt. Beispielsweise sind die Dieselpreise um 40 Prozent gestiegen, mit Diesellieferanten kann man nicht verhandeln.“

Für Bega sind laut Hilpert täglich 150 LKW auf der Straße, die Preise sind massiv gestiegen, oft fehlen Rückfrachten oder Spediteure fallen gleich ganz aus. Die eigene Lieferperformance bezeichnet Hilpert dennoch aktuell noch als gut. Bis zum 3.6. kann Bega auch noch Möbel und Materialien aus Weißrussland importieren. Sollte sich nichts Wesentliches ändern, fällt das Land danach als Lieferant weg.

Die ebenfalls nochmals erheblich gestiegenen Materialkosten muss Bega in einem separaten Teuerungszuschlag weitergeben. Über die Höhe ist noch nicht entschieden. „Nach Ostern haben wir vielleicht Klarheit. Momentan herrscht Panik. Wir hoffen, dass sich die Situation noch beruhigt. Und wir hoffen, einstellig zu bleiben. Müssten wir das aktuelle Niveau abbilden, kämen wir schnell auf +15 bis 20 Prozent. Das wäre absurd“, sagt Hilpert.