„Plaste und Elaste aus Schkopau“ ist Geschichte, zumindest die gleichlautende – 10 m hohe und 5 m breite – Leucht-Werbetafel, die von 1978 bis 1991 für den Top-DDR-Kunstofflieferanten, die VEB Chemische Werke Buna, ist längst im Deutschen Historischen Museum eingemottet. Am Standort wird heute lediglich noch Naturkautschuk produziert.
 
Ab ins Museum heißt es im übertragenen Sinn künftig auch bei den Kunststoffverpackungen im Handel. Den Anfang macht nun Amazon, wenn auch mit Einschränkungen. Auch Ikea will so nachhaltiger werden – und macht jetzt seinen Fahrplan öffentlich. Der schwedische Möbel-Riese gibt nun durch: „Bis 2025 werden die Kunststoffverpackungen für neue Sortimente ausgelistet und im bestehenden Sortiment werden die Kunststoffverpackungen bis 2028 ersetzt.“ Jährlich gebe man mehr als 1 Mrd Euro für rund 920.000 Tonnen Verpackungsmaterial aus. Müssen auch die Geschäftspartner mit ran. Denn: Man wolle „die Entwicklung innovativer Verpackungslösungen vorantreiben, die vorwiegend aus erneuerbaren und recycelten Materialien bestehen“. 
 
Amazon ist einen Schritt weiter: Bis Jahresende will der Onlinehändler in Deutschland beim Versand möglichst auf Plastik verzichten. Das gilt sowohl für die auf eigene Rechnung verkauften Produkte als auch für die externen Händler, die über Amazon versenden. Ausnahme: Zerbrechliches. Allerdings: Wenn Händler ihre Produkte schon in Plastik verpackt anliefern, will Amazon diese Produkte nicht erneut umpacken, sondern in der Originalverpackung aus Plastik verschicken, vorausgesetzt, diese Kunststoffverpackung sei „geeignet“ (was Amazon nicht näher ausführt). Kleinere Lieferungen sollen nun in Versandtaschen und -tüten auf Papierbasis geliefert werden, größere Artikel in Kartons aus Wellpappe.
 
Weitere Onlineversender setzen auf nachhaltigere Verpackungen: Auch Zalando will Einwegplastik bis 2023 verbannen, Otto startet eine Kooperation mit dem Anbieter Wildplastik, um Granulat aus Plastikmüll (stammt aus Nigeria und Indien) zur Produktion von Verpackungen zu nutzen, die trotz der Transportwege nachhaltiger herstellbar sein sollen als herkömmliches Plastik.