Im Chaos zwischen Materialpreissteigerungen und Lieferproblemen sind weitere Produktionsausfälle – sei es durch die krasse Erkältungswelle, die gerade auch durch die Produktionsstätten rauscht oder durch Arbeitsniederlegungen – das letzte, was man gerade brauchen kann als Möbelhersteller. Damit leben müssen Betriebe mit gewerkschaftlich organisierter Belegschaft trotzdem, denn ein Spaziergang sind die laufenden Entgelttarifverhandlungen der Holz und Kunststoffe verarbeitenden auch in diesem Jahr nicht. Gefordert sind von Arbeitnehmerseite 4,5 Prozent mehr Lohn; von Arbeitgeberseite werden nach sechs „Nullmonaten“ 1,2 Prozent geboten und weitere 1,3 Prozent nach einem weiteren Jahr. Entzweit sind die Meinungen zudem beim Thema Tarifvertrag Demografie.
 
In Baden-Württemberg legten Beschäftigte bereits im September stundenweise die Arbeit nieder. In der vergangenen Woche liefen nach Ende der Friedenspflicht Warnstreiks in Niedersachsen/Bremen und NRW an. Mitarbeiter von Firmen wie Haworth, Nolte-Küchen, Express-Küchen, Wiemann, Pronorm, Siematic, RWK Kuhlmann, Danielmeyer, Rotpunkt oder Burgbad beteiligten sich am Arbeitskampf. Am Donnerstag gab es eine Kundgebung vorm Marta in Herford, wo bekanntlich die Arbeitgeberverbände ihren Sitz haben. In dieser Woche geht es in Bayern weiter.
 
Die Tarifverhandlungen für die Holz und Kunststoffe verarbeitende Industrie gehen in dieser Woche in die dritte Runde – am Donnerstag in Niedersachsen/Bremen, am Freitag in Baden-Württemberg.