Neue Linie soll Tempur breiter machen
Ab geht die Oberklasse
Tempur Sealy hat sich nach dem Megamerger mit Mattress Firm in den USA umbenannt – und wächst im Europageschäft unabhängig davon organisch. Schlafen ist ein Megatrend, doch die Branche tut sich schwer. Was machen Emma, Bett1 und Ikea in diesen harten Zeiten rund ums Bett?
Tempur Foam kommt: Thomas Bauer
Thomas Bauer hat gerade wenig Grund zu klagen. Die Mutter in Amerika wird immer größer. Der in Somnigroup International umbenannte Konzern wiegt nun fast 5 Milliarden US-Dollar. Und das Geschäft in Zentraleuropa, für das Bauer seit April 2016 verantwortlich ist, legt ebenfalls zu. Seit mehr als sieben Jahren, jedes Jahr. Selbst nach Corona ging es für Tempur in DACH nicht mehr runter. Sogar die Stückzahlen steigen, obwohl die Matratzenmarke zuletzt Preislagen erreicht hat, die einst für Matratzen in großen Stückzahlen wie Hirngespinste klangen. Eine Matratze über 2.000 Euro? Bauer und sein Team (rund 150 Kollegen in Zentraleuropa) haben damit auch 2024 zweistellig zugelegt. Und liegen im ersten Quartal nach Bauers Auskunft erneut im Plus. Und das in einem Beddingmarkt, der eigentlich einfach nicht in Fahrt kommen will, obwohl das Thema gesunder Schlaf so hip ist wie nie, wie es scheint (siehe Kasten auf dieser Seite). Wie kommt’s? Es liege zum einen an der neuen Produktgeneration, die über das ganze Sortiment eingezogen wurde und bestens ankomme, so Bauer. Und liege auch an der Werbung. Tempur-Geschäftsführer Bauer: „Wirklich sichtbar Werbung machen doch nur noch drei große Marken: Emma, Bett1 und Tempur. In unserer Preisliga außer uns keiner. Das ist nicht gut für den Markt. Aber wir profitieren.“
Rund 300 Verkaufspunkte hat Tempur in Deutschland derzeit. Das waren schon mal mehr. Kurioserweise einst mit selektivem Vertrieb sogar deutlich mehr. Die Vertriebsstrategie wurde 2015 umgestellt, nach anfänglichen Diskussionen geht´s seitdem ab. Um preislich auch den Tempur-Einstieg nicht zu weit nach oben zu hieven, wird nun eine neue Tempur-Linie gelauncht. Tempur Foam heißt die, Matratzen zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Sozusagen der Tempur-Preiseinstieg.
Ikea: Schlafomat und Kunden als Sleepfluencer
Ikea: Schlafomat und Kunden als Sleepfluencer
Do legst di nieder: Die Werbeprofis bei Ikea haben das Thema Schlafen gerade wieder mit großem Aufwand ins Bewusstsein geholt. Ob das nun der Grund ist, weshalb das Schlafen zum Mega-Hype auf TikTok geworden ist? Wir wissen es nicht! Schließen aber nichts aus. Je nach Ländermarkt ist bei Ikea jedenfalls der Schlaf-Schwerpunkt unterschiedlich. Schon in der Vergangenheit hatte Ikea dabei die Kunden auch im Möbelhaus schlafen lassen. Setzte man 2015 dabei noch auf den Powernapping-Mittagsschlaf in heimischen Filialen, startete der schwedische Möbelriese 2024 eine Variante: Übernachtung im Ikea-Einrichtungshaus (INSIDE 1193).
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