Zum Hauptinhalt springen

Kein Preiskampf mit China

Die Strategie des Office-Spezialisten Palmberg

Der Büromöbelhersteller Palmberg investiert weiter am Standort Deutschland. Die Unternehmens-Chefinnen Nicole Eggert und Julianne Utz-Preußing packen das trotz eines realistischen Blicks auf die Marktlage mit viel Energie an.

07.03.2025 | 12:45
Text
Nicole Eggert und Julianne Utz-Preußing

 

 

Die Fahrt zum Palmberg-Werk führt durch die Ortschaft Schönberg im Kreis Nordwestmecklenburg, in Mecklenburg-Vorpommern also. Hier stehen Einfamilienhäuser neben Reihenhäusern, und durch diese kleine Wohn- und Zufahrtsstraße fahren tagtäglich gut 25 der 45 Palmberg-Zugmaschinen. „Wir haben schon vor einiger Zeit bei der Gemeinde beantragt, eine neue Zufahrt zu unserem Werk zu bauen. Auf unsere Kosten. Das wäre eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Die Genehmigung lässt allerdings auf sich warten“, so Palmberg Co-Geschäftsführerin Julianne Utz-Preußing beim INSIDE-Besuch im hohen Norden. Damit teasert sie gleich das Thema schlechthin an für die deutsche Wirtschaft: den enormen Verwaltungsaufwand, der Ideen für Unternehmen oft nicht umsetzbar macht. „Selbst wenn es um den Umweltschutz geht“, sagt Nicole Eggert, die das Unternehmen gemeinsam mit Utz-Preußing leitet und mit dieser Meinung wahrlich nicht allein dasteht.

Die beiden Managerinnen sind seit 2017 in der Geschäftsführung des Familienunternehmens, das zu DDR-Zeiten unter dem Namen VEB Möbelwerke Schwerin, Betriebsteil Schönberg, Schlafraummöbel herstellte. Nach der Wende kauften die Väter der heutigen Geschäftsführerinnen, Uwe Blaumann und Torsten Utz, den Betrieb. „Angesichts der damaligen etwas verstaubten Büroausstattung im Osten kamen unsere Väter auf die Idee, statt Schlafzimmern Büromöbel herzustellen“, so Utz-Preußing. Der langjährige operative Kopf des Unternehmens, Uwe Blaumann, hat sich 2023 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Anders als viele Fachhandelspartner der norddeutschen Büromöbelgröße hat Palmberg den Generationenübergang gemeistert.

Spiegelbild der wirtschaftlichen Lage

Die Situation in der Büromöbelbranche sei ein Spiegelbild der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland, sagen die heutigen Palmberg-Chefinnen. Besonders gefordert sind die beiden und ihre 651 Beschäftigten aktuell in den deutschen Ballungszentren. Die Krise der Automobilindustrie bekommen die Palmberg-Fachhandelspartner stark zu spüren, insbesondere der süddeutsche Raum ist aufgrund der dort ansässigen Automobilindustrie betroffen. „Das große Projekt-Geschäft läuft momentan nicht rund“, so Eggert. Anders schaut es im ländlichen Raum aus. Das Unternehmen arbeitet ausschließlich mit dem Fachhandel zusammen. Und eben auch mit kleinen Fachhändlern in ländlichen Regionen. „Die Partner abseits der Ballungsgebiete spüren die schwache Konjunktur nicht ganz so drastisch. Das kommt uns zugute“, sagt Utz-Preußing.

Mit dem Geschäftsverlauf von 2024 sind Utz-Preußing und Eggert ganz zufrieden. Palmberg erwirtschaftete im vergangenen Jahr 139,9 Mio Euro, ein kleiner Rückgang um 3,1 Prozent. „Wir haben zuletzt viel in das Unternehmen investiert und sind gut gerüstet für das Jahr 2025. Wir gehen aber weiterhin von einem herausfordernden Marktumfeld aus“, so Utz-Preußing, die gegen Ende des Jahres gemeinsam mit den Vertriebsleitern und Co-Geschäftsführerin Eggert traditionell viele Fachhändler persönlich besucht.

Jetzt Artikel freischalten:

INSIDE-Herbst-Aktion: 4 Wochen für 9,- Euro
  • ✓ Zugang zu allen Artikeln auf INSIDE Wohnen
  • ✓ INSIDE als E-Paper lesen
  • ✓ Monatlich kündbar
Jetzt für 9,- Euro INSIDE testen
* Danach 45,- Euro pro Monat zzgl. MwSt. + Versand
Sie sind bereits INSIDE Abonnent? Dann hier anmelden

Kein Preiskampf mit China

Die Strategie des Office-Spezialisten Palmberg

Der Büromöbelhersteller Palmberg investiert weiter am Standort Deutschland. Die Unternehmens-Chefinnen Nicole Eggert und Julianne Utz-Preußing packen das trotz eines realistischen Blicks auf die Marktlage mit viel Energie an.

07.03.2025 | 12:45
Text

Nicole Eggert und Julianne Utz-Preußing

Die Fahrt zum Palmberg-Werk führt durch die Ortschaft Schönberg im Kreis Nordwestmecklenburg, in Mecklenburg-Vorpommern also. Hier stehen Einfamilienhäuser neben Reihenhäusern, und durch diese kleine Wohn- und Zufahrtsstraße fahren tagtäglich gut 25 der 45 Palmberg-Zugmaschinen. „Wir haben schon vor einiger Zeit bei der Gemeinde beantragt, eine neue Zufahrt zu unserem Werk zu bauen. Auf unsere Kosten. Das wäre eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Die Genehmigung lässt allerdings auf sich warten“, so Palmberg Co-Geschäftsführerin Julianne Utz-Preußing beim INSIDE-Besuch im hohen Norden. Damit teasert sie gleich das Thema schlechthin an für die deutsche Wirtschaft: den enormen Verwaltungsaufwand, der Ideen für Unternehmen oft nicht umsetzbar macht. „Selbst wenn es um den Umweltschutz geht“, sagt Nicole Eggert, die das Unternehmen gemeinsam mit Utz-Preußing leitet und mit dieser Meinung wahrlich nicht allein dasteht.

Die beiden Managerinnen sind seit 2017 in der Geschäftsführung des Familienunternehmens, das zu DDR-Zeiten unter dem Namen VEB Möbelwerke Schwerin, Betriebsteil Schönberg, Schlafraummöbel herstellte. Nach der Wende kauften die Väter der heutigen Geschäftsführerinnen, Uwe Blaumann und Torsten Utz, den Betrieb. „Angesichts der damaligen etwas verstaubten Büroausstattung im Osten kamen unsere Väter auf die Idee, statt Schlafzimmern Büromöbel herzustellen“, so Utz-Preußing. Der langjährige operative Kopf des Unternehmens, Uwe Blaumann, hat sich 2023 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Anders als viele Fachhandelspartner der norddeutschen Büromöbelgröße hat Palmberg den Generationenübergang gemeistert.

Spiegelbild der wirtschaftlichen Lage

Die Situation in der Büromöbelbranche sei ein Spiegelbild der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland, sagen die heutigen Palmberg-Chefinnen. Besonders gefordert sind die beiden und ihre 651 Beschäftigten aktuell in den deutschen Ballungszentren. Die Krise der Automobilindustrie bekommen die Palmberg-Fachhandelspartner stark zu spüren, insbesondere der süddeutsche Raum ist aufgrund der dort ansässigen Automobilindustrie betroffen. „Das große Projekt-Geschäft läuft momentan nicht rund“, so Eggert. Anders schaut es im ländlichen Raum aus. Das Unternehmen arbeitet ausschließlich mit dem Fachhandel zusammen. Und eben auch mit kleinen Fachhändlern in ländlichen Regionen. „Die Partner abseits der Ballungsgebiete spüren die schwache Konjunktur nicht ganz so drastisch. Das kommt uns zugute“, sagt Utz-Preußing.

Werksrundgang in Schönberg:
Susann Kowa-Schulz

6.039 Touren pro Jahr: Der Palmberg-Fuhrpark

2,2 Mio Euro Investition: Halle 8 in Schönberg

Mit dem Geschäftsverlauf von 2024 sind Utz-Preußing und Eggert ganz zufrieden. Palmberg erwirtschaftete im vergangenen Jahr 139,9 Mio Euro, ein kleiner Rückgang um 3,1 Prozent. „Wir haben zuletzt viel in das Unternehmen investiert und sind gut gerüstet für das Jahr 2025. Wir gehen aber weiterhin von einem herausfordernden Marktumfeld aus“, so Utz-Preußing, die gegen Ende des Jahres gemeinsam mit den Vertriebsleitern und Co-Geschäftsführerin Eggert traditionell viele Fachhändler persönlich besucht.

Jetzt Artikel freischalten:

INSIDE-Herbst-Aktion: 4 Wochen für 9,- Euro
  • ✓ Zugang zu allen Artikeln auf INSIDE Wohnen
  • ✓ INSIDE als E-Paper lesen
  • ✓ Monatlich kündbar
Jetzt für 9,- Euro INSIDE testen
* Danach 45,- Euro pro Monat zzgl. MwSt. + Versand
Sie sind bereits INSIDE Abonnent? Dann hier anmelden