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Spezial Neue Ideen:

Die neue Gipfel-Bühne

Werkbank zu Noah und Niroh

Im Mai wurde der neu eingerichtete Noah-Showroom in der Berliner Torstraße eingeweiht. Das Noah-Sortiment wächst, sechs Jahre nach dem Start. Ein paar Tage später haben wir ein neues Gipfel-Sofa aus der Noah-Schmiede auf die Bühne der Alten Kongresshalle geschoben. Ein historischer Klassiker wie Otl Aichers Werkbank aus der Bulthaup-Schmiede stand am 6. Mai ebenfalls dort auf der Bühne – zusammen mit archaischer Möbelkunst von Niroh-Mann Nick Pyka als Speakertonne. Warum haben wir uns auf dem Gipfel neu eingerichtet?

16.05.2025 | 13:00

Dario Schröder, René Martens

Der Weg ins Zuhause von morgen – das Motto des 7. INSIDE Branchen-Gipfels war zum einen wörtlich gemeint und zum anderen im übertragenen Sinne gesetzt. Fangen wir mit Letzterem an: Recht unstrittig ist, dass sich jeder unternehmerisch denkende Mensch in diesem Markt gerade fragt, was er tun kann und sollte, um auch morgen als Unternehmer erfolgreich in die Zeit zu passen. Unternehmer sollten sich in der neuen Zeit einrichten. Es ändert sich nicht alles, aber viel auf einmal. Mengen, Preise, Bedürfnisse, Customer ­Journeys – und die Welt da draußen dramatisch. Das war alles Thema auf der Gipfel-Bühne. Der Bonner Philosoph Markus Gabriel war am klarsten in seiner Botschaft. Auf die Unternehmer kommt es an. Gabriels Vortrag zur Rolle der Unternehmer in der Welt von morgen war ein Meilenstein in der Gipfel-Geschichte.

Das Zuhause von morgen wurde aber auch – ganz im wörtlichen Sinne – mit Möbeln eingerichtet, die – teilweise zumindest – von neuen Firmen kommen werden, die anders denken, in anderen Kategorien Erfolg messen. Oft auch ganz andere Ziele haben.

Community-Building

Die beiden Noah-Gründer René Martens und Dario Schröder passen zu beiden Interpretationen des Gipfel-Mottos. 2019 gestartet haben sie sich einiges vorgenommen. In Euro: mittelfristig 10 Mio Euro Umsatz. Vor allem aber in der Positionierung und Bekanntheit. Sie bauen weiter an ihrer schnell wachsenden Community über Social Media, Events, Partner-Showrooms. Sie arbeiten an einer neuen Marke im „bezahlbaren Premiumsegment“, die in den nächsten Jahren noch viel mehr von sich reden machen soll.

Martens und Schröder sind aber schon heute weit gekommen, erst sechs Jahre nach dem Start. Nicht nur das Sortiment wächst gerade, auch der Umsatz, auch in diesem Jahr. Und die Marke wirkt offenbar. Im März hat Team Noah in Kopenhagen die jährlichen Dokumentarfilmfestspiele mit ihren Noah-Möbeln eingerichtet. Die Macher des Festivals waren auf sie zugekommen. Und auch wir vom INSIDE haben frühzeitig bei Noah angeklopft, um die neue Bühne in der Alten Kongresshalle passend zur Gipfel-Story einzurichten. Ein neues Gipfel-Sofa wurde produziert – und rechtzeitig nach München Richtung Bavaria geschickt. Die Produktidee hatte uns überzeugt. Und so ist das Noah-Sofa nun Teil von sehr vielen Bildern, die auf dem Gipfel gemacht wurden und auch ihren Weg über die Branche hinaus gefunden haben. Und das nicht mal als plattes Produktplacement. Das machen wir nämlich nicht. Wir setzen uns einfach lieber auf Sofas, die wir selbst gut finden, die für sich selbst schon eine gute Story erzählen.

Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin?

Auf der neuen Gipfel-Bühne wollen wir in Zukunft noch viel stärker Raum bieten für Fragen wie diese: Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin? Was macht das Zuhause von morgen aus? Eine Antwort könnte sein: Das Zuhause von morgen wird eine Mischung aus den überzeugenden Ideen von gestern sein. Und ganz neuen Lösungen. In Zeiten von Temu werden wir nicht nur in einer Schwemme von Produkten den Kopf hochhalten müssen. Es werden auch die langlebigen Dinge viel mehr zählen. Kommunikation wird nicht nur aus dem KI-Avatar kommen, sie wird gleichzeitig auch immer persönlicher, individueller, wenn sie wirklich wirken soll. Es wird nicht alles digital. Vieles wird auch analoger, haptischer, anfassbarer, echter.

Vieles wird hoffentlich wie die Bulthaup-Werkbank von Otl Aicher, einfach genial gemacht, wegweisend. Möbel werden nicht nur Wegwerfartikel sein in der Zukunft, sie werden auch, wie Niroh-Macher Nick Pyka sagt, viel öfter praktische Kunst sein. Objekte im Raum, Objekte mit Nutzen. So konzipieren wir das Zuhause von morgen auf der Theresienhöhe für mehr als 450 Gäste. Die Idee für die nächsten Gipfel: Die Gipfel-Bühne könnte ein Ort werden, auf dem neue Ideen Platz finden, inmitten von kraftvollen Entwürfen von gestern. Wir arbeiten auf jeden Fall dran.

Zurück zu Noah in Berlin. Alle Noah-Möbel sind End-of-­Life-Lösungen, zirkulär gedacht, Made in Germany, modular und eigentlich unkaputtbar. Das Ziel der Noah-Gründer Martens und Schröder: neue Klassiker schaffen (INSIDE 1201).

20 Leute arbeiten im Team. Verkauft wird in der Torstraße und online in ganz Europa. Geliefert wird aber bis nach Übersee, obwohl Team Noah dort gar nicht wirbt. Als Noah-Kunde kann man – mangels bisher weiterer Touch-Points in anderen Städten – Ambassador werden. Heißt: Noah-Interessierte können bei Noah-Kunden Probe sitzen. Bei einem erfolgreichen Abschluss gibt es eine Prämie. Martens: „Funktioniert richtig gut. Es gibt viele, die das machen wollen. Wie wir das Vertriebskonzept der Zukunft aufsetzen, haben wir noch nicht final entschieden.“ Schröder: „Klar ist: Online wird der zentrale Fokus sein.“ Neben Berlin gibt es aktuell Partner-Showrooms nur in Zürich und Wien.

In der Konzeption einer urbanen Möbelmarke mit Made-in-Germany-Anker setzen Schröder und Martens ohne Hektik Stein auf Stein. Sie entwickeln dann auch mal eine ganz eigene Stoffkollektion (zuletzt zum Beispiel mit Raw Color), wenn die Stoffe auf dem Markt nicht zur Idee der Noah-Möbel passen. Sie schrauben und feilen selbst in ihrer kleinen Werkstatt in der Torstraße an Prototypen. Und so kann eine Neuentwicklung schon mal mehr als ein Jahr dauern. Für das Gipfel-Sofa hatten Schröder und Martens nicht ganz so viel Zeit.

Das Setting fürs Zuhause von morgen: Die Bühne auf dem 7. INSIDE Branchen-Gipfel


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Spezial Neue Ideen

Die neue Gipfel-Bühne

Werkbank zu Noah und Niroh

Im Mai wurde der neu eingerichtete Noah-Showroom in der Berliner Torstraße eingeweiht. Das Noah-Sortiment wächst, sechs Jahre nach dem Start. Ein paar Tage später haben wir ein neues Gipfel-Sofa aus der Noah-Schmiede auf die Bühne der Alten Kongresshalle geschoben. Ein historischer Klassiker wie Otl Aichers Werkbank aus der Bulthaup-Schmiede stand am 6. Mai ebenfalls dort auf der Bühne – zusammen mit archaischer Möbelkunst von Niroh-Mann Nick Pyka als Speakertonne. Warum haben wir uns auf dem Gipfel neu eingerichtet?

16.05.2025 | 13:00

Dario Schröder, René Martens

    Der Weg ins Zuhause von morgen – das Motto des 7. INSIDE Branchen-Gipfels war zum wörtlich gemeint und zum anderen im übertragenen Sinne gesetzt. Fangen wir mit Letzterem an: Recht unstrittig ist, dass sich jeder unternehmerisch denkende Mensch in diesem Markt gerade fragt, was er tun kann und sollte, um auch morgen als Unternehmer erfolgreich in die Zeit zu passen. Unternehmer sollten sich in der neuen Zeit einrichten. Es ändert sich nicht alles, aber viel auf einmal. Mengen, Preise, Bedürfnisse, Customer ­Journeys – und die Welt da draußen dramatisch. Das war alles Thema auf der Gipfel-Bühne. Der Bonner Philosoph Markus Gabriel war am klarsten in seiner Botschaft. Auf die Unternehmer kommt es. Gabriels Vortrag zur Rolle der Unternehmer in der Welt von morgen war ein Meilenstein in der Gipfel-Geschichte.

    Das Zuhause von morgen wurde aber auch – ganz im wörtlichen Sinne – mit Möbeln eingerichtet, die – teilweise zumindest – von neuen Firmen kommen werden, die anders denken, in anderen Kategorien Erfolg messen. Oft auch ganz andere Ziele haben.

    Community-Building

    Die beiden Noah-Gründer René Martens und Dario Schröder passen zu beiden Interpretationen des Gipfel-Mottos. 2019 gestartet haben sie sich einiges vorgenommen. In Euro: mittelfristig 10 Mio Euro Umsatz. Vor allem aber in der Positionierung und Bekanntheit. Sie bauen weiter an ihrer schnell wachsenden Community über Social Media, Events, Partner-Showrooms. Sie arbeiten an einer neuen Marke im „bezahlbaren Premiumsegment“, die in den nächsten Jahren noch viel mehr von sich reden machen soll.

    Martens und Schröder sind aber schon heute weit gekommen, erst sechs Jahre nach dem Start. Nicht nur das Sortiment wächst gerade, auch der Umsatz, auch in diesem Jahr. Und die Marke wirkt offenbar. Im März hat Team Noah in Kopenhagen die jährlichen Dokumentarfilmfestspiele mit ihren Noah-Möbeln eingerichtet. Die Macher des Festivals waren auf sie zugekommen. Und auch wir vom INSIDE haben frühzeitig bei Noah angeklopft, um die neue Bühne in der Alten Kongresshalle passend zur Gipfel-Story einzurichten. Ein neues Gipfel-Sofa wurde produziert – und rechtzeitig nach München Richtung Bavaria geschickt. Die Produktidee hatte uns überzeugt. Und so ist das Noah-Sofa nun Teil von sehr vielen Bildern, die auf dem Gipfel gemacht wurden und auch ihren Weg über die Branche hinaus gefunden haben. Und das nicht mal als plattes Prouktplacement. Das machen wir nämlich nicht. Wir setzen uns einfach lieber auf Sofas, die wir selbst gut finden, die für sich selbst schon eine gute Story erzählen.

    Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin?

    Auf der neuen Gipfel-Bühne wollen in Zukunft noch viel stärker Raum bieten für Fragen wie diese: Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin? Was macht das Zuhause von morgen aus? Eine Antwort könnte sein: Das Zuhause von morgen wird eine Mischung aus den überzeugenden Ideen von gestern sein. Und ganz neuen Lösungen. In Zeiten von Temu werden wir nicht nur in einer Schwemme von Produkten den Kopf hochhalten müssen. Es werden auch die langlebigen Dinge viel mehr zählen. Kommunikation wird nicht nur aus dem KI-Avatar kommen, sie wird gleichzeitig auch immer persönlicher, individueller, wenn sie wirklich wirken soll. Es wird nicht alles digital. Vieles wird auch analoger, haptischer, anfassbarer, echter.

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    Vieles wird hoffentlich wie die Bulthaup-Werkbank von Otl Aicher, einfach genial gemacht, wegweisend. Möbel werden nicht nur Wegwerfartikel sein in der Zukunft, sie werden auch, wie Niroh-Macher Nick Pyka sagt, viel öfter praktische Kunst sein. Objekte im Raum, Objekte mit Nutzen. So konzipieren wir das Zuhause von morgen auf der Theresienhöhe für mehr als 450 Gäste. Die Idee für die nächsten Gipfel: Die Gipfel-Bühne könnte ein Ort werden, auf dem neue Ideen Platz finden, inmitten von kraftvollen Entwürfen von gestern. Wir arbeiten auf jeden Fall dran.

    Zurück zu Noah in Berlin. Alle Noah-Möbel sind End-of-­Life-Lösungen, zirkulär gedacht, Made in Germany, modular und eigentlich unkaputtbar. Das Ziel der Noah-Gründer Martens und Schröder: neue Klassiker schaffen (INSIDE 1201).

    20 Leute arbeiten im Team. Verkauft wird in der Torstraße und online in ganz Europa. Geliefert wird aber bis nach Übersee, obwohl Team Noah dort gar nicht wirbt. Als Noah-Kunde kann man – mangels bisher weiterer Touch-Points in anderen Städten – Ambassador werden. Heißt: Noah-Interessierte können bei Noah-Kunden Probe sitzen. Bei einem erfolgreichen Abschluss gibt es eine Prämie. Martens: „Funktioniert richtig gut. Es gibt viele, die das machen wollen. Wie wir das Vertriebskonzept der Zukunft aufsetzen, haben wir noch nicht final entschieden.“ Schröder: „Klar ist: Online wird der zentrale Fokus sein.“ Neben Berlin gibt es aktuell Partner-Showrooms nur in Zürich und Wien.

    In der Konzeption einer urbanen Möbelmarke mit Made-in-Germany-Anker setzen Schröder und Martens ohne Hektik Stein auf Stein. Sie entwickeln dann auch mal eine ganz eigene Stoffkollektion (zuletzt zum Beispiel mit Raw Color), wenn die Stoffe auf dem Markt nicht zur Idee der Noah-Möbel passen. Sie schrauben und feilen selbst in ihrer kleinen Werkstatt in der Torstraße an Prototypen. Und so kann eine Neuentwicklung schon mal mehr als ein Jahr dauern. Für das Gipfel-Sofa hatten Schröder und Martens nicht ganz so viel Zeit.

    Das Setting fürs Zuhause von morgen: Die Bühne auf dem 7. INSIDE Branchen-Gipfel