Die Zeiten des unbegrenzten Wachstums sind auch beim Möbel-Weltmarktführer vorbei. Oder machen zumindest eine Pause. Zwei Jahre hintereinander konnte Ikea seinen globalen Umsatz nicht steigern. Hierzulande bleiben Player wie XXXLutz und Durchstarter Jysk expansionshungrig. Auch die noch jungen Marktplätze von Otto bis Home24 wollen ein Stück vom Kuchen. Welche Retail-Strategie fährt Ikea Deutschland in einem Markt, der nicht nur Absatzkrise und scharfem Wettbewerb, sondern auch noch zunehmendem Transformationsdruck ausgesetzt ist?

Die Antwort auf diese Frage bekommt man in Häppchen. In Häppchen, die viel Potenzial für Spekulationen bieten. Die Schweden lassen sich nicht so gern allzu tief in die Karten schauen, und viele im Markt versuchen es auch gar nicht. Ein Fehler, finden wir.

Ikea ist innerhalb der Möbelwelt ein eigener Kosmos. Schon immer gewesen. Das liegt an der vertikalen Integration, die der schwedische Konzern von Anfang an so weit getrieben hat wie kaum ein anderer. Ikea pflegt weniger Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten, die auch den Rest des Markts beliefern. Wahrscheinlich ist es das, was dazu verleitet, nicht immer so genau hinzuschauen.

Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie sich schon ein wenig von oben herab über die vermeintlich klapprigen Selbstbaumöbel geäußert, an denen die Kunden stundenlang herumschrauben müssen? Trotzdem kann Ikea Deutschland im Jahr rund 80 Mio Besuche zählen und online nochmals 252,6 Mio. Irgendwas müssen die machen bei Ikea, womit sie diese im Möbelmarkt doch recht unbekannten Endverbraucher anziehen. Die Produkte allein werden es nicht sein.

Sieben Jahre nach dem Strategiewechsel

Als Ikea sich 2018 von der bisherigen Expansionsstrategie verabschiedet und auch laufende Projekte für Einrichtungshäuser auf der grünen Wiese gestoppt hat, da wurde