Mit dem Schulmöbelhersteller Flötotto schreiben Frederik Flötotto und sein Team von rund 60 Leuten die Geschichte eines Familienunternehmens weiter, das sich bereits mehrfach neu erfunden hat. Heute produziert die Gütersloher Firma in Tschechien und wird 2025 voraussichtlich mit 12 Mio Euro Umsatz abschließen. Flötotto stattet aber nicht nur Räume aus, in denen gelernt wird. Er will auch selbst lernen – dort, wo Bildung stattfindet. Gemeinsam mit anderen treibt er ein Schulprojekt in Schloß Holte-Stukenbrock voran.

In der Möbelbranche ist der Name Flötotto nach wie vor bekannt. Mit Ihrem Unternehmen bewegen Sie sich inzwischen aber etwas außerhalb vom klassischen Möbelbusiness. Sind Sie eigentlich froh, nicht mehr direkt drin zu sein in der Möbel-Bubble?

Frederik Flötotto: Schon irgendwie. Ich habe mich trotzdem gefreut, über Ihre Anfrage. Das Unternehmen Flötotto hat Höhen und Tiefen hinter sich, und die Geschichte ist auch etwas kompliziert, da es ja zwei Flötotto-Familienstränge gibt. 2008 haben mein Vater und ich Flötotto von dem anderen Familienzweig übernommen und uns auf das Thema Bildung rückbesonnen – wo Flötotto eigentlich herkommt. Ankerprodukt war damals der neue Schulstuhl, den wir zusammen mit Konstantin Grcic entwickelt haben.

Sie sind mit den Schulmöbeln nochmal neu gestartet. Dazu gehört Mut.

Wir wurden damals durchaus gefragt, ob wir denn verrückt geworden seien. Davon haben wir uns aber nicht beirren lassen und weitergemacht. In den ersten Jahren haben wir auch noch etwas geschwankt, ob wir reiner Schulmöbelhersteller sein wollen oder doch eher ein Design-Unternehmen.

Ist das überhaupt ein Widerspruch? Auch in Schulen darf es ja schön sein.

Das ist auch exakt das, was wir wollen. An der Redewendung vom „Raum als dritter Pädagoge“ ist schon etwas dran.