Die Ankündigung des US-Präsidenten, schon ab Oktober satte Importzölle von 50 Prozent auf Küchen und 30 Prozent auf Polstermöbel „from any country“ erheben zu wollen, hat am Freitag erst mal gesessen. Der VDM ließ sich nicht lange Zeit mit einer Forderung an Brüssel, auf die eigentlich vereinbarten 15 Prozent auf EU-Waren zu pochen.
Bill Darcy, Chef des nordamerikanischen Küchen- und Bad-Branchenverbands NKBA äußerte sich etwas vorsichtiger: Man werde die Auswirkungen der neu angekündigten Zölle beobachten. Sogar die New York Times beschäftigte sich am Wochenende eingehend damit. Schließlich sind Importzölle in der Größenordnung auch für die US-amerikanische Interior-Szene eine Katastrophe. „Amerikanische Küchen sind keine italienischen“, stand da. Und dass Häuslebauer mit wesentlich höheren Kosten zu rechnen hätten, was zu weiterem Zögern und einer weiteren Verlangsamung der Bautätigkeit führen könnte.
Die Newsweek interpretierte die Ankündigung gar als Feldzug gegen Ikea, denn Ikea hat zwar auch Werke in den USA, importiert dort aber laut dem Online-Wirtschaftsmedium Fast Company 90 Prozent seines Sortiments. Die Schweden selbst, die sich gern diplomatisch geben, kamen auch zu Wort: „Unser Ziel ist es, erschwingliche, hochwertige Einrichtungsgegenstände für jedermann anzubieten“, erklärte Ikea gegenüber Newsweek. „Nach unseren Erfahrungen in den Märkten, in denen wir tätig sind, erschweren Zölle die Verwirklichung dieser Ziele.“ Der US-Markt ist mit 5,5 Mrd US-Dollar Umsatz der zweitgrößte (nach Deutschland) konzernweit.
Ob der Satz von 30 bis 50 Prozent überhaupt für Möbel aus der EU gelten soll, war in den letzten Tagen so ganz klar auch nicht. Wer am Freitagabend Tagesschau guckte, wo die Zölle für die Pharmabranche Thema waren, konnte schon ahnen: Vielleicht bleibt es auch im Möbelbereich weiterhin bei 15 Prozent.
Tatsächlich gibt es bereits Anfang dieser Woche neue Erkenntnisse –
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