Temu liefert täglich Hunderttausende Pakete nach Deutschland – steuerfrei, oft ohne CE-Kennzeichnung, selten mit Verantwortung. Was nach digitaler Schnäppchenjagd aussieht, ist in Wahrheit ein Systembruch: subventionierte Preise, fehlende Kontrolle, wachsende Umweltbelastung. Nicht nur die Matratzenbranche spürt den Druck – noch leise, aber nicht mehr lange.
Flughafen Leipzig/Halle – das sind Nachtflüge im Minutentakt, 1,5 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr, ein Drehkreuz unter den Top 10 in Europa. Ein Flughafen hauptsächlich für Pakete, nicht für Passagiere. Und ein Magnet für Händler, die schnell liefern – oder Regeln umgehen wollen. Wie etwa Temu.
Aktuell landen in Leipzig/Halle mindestens zwei Direktflüge pro Woche aus China – beladen mit Paketen von Temu. Direktflug aus Guangzhou. Ohne klassischen Zwischenhändler, ohne reguläres Zwischenlager, mit kaum greifbarer Kontrolle. Die meisten Produkte sind klein und leicht. Sperrige Ware wie Matratzen allerdings kommen meist per Containerschiff. EU-weit sind es jedenfalls rund 12 Mio Pakete täglich, die aus Drittländern eingeführt werden, über 91 Prozent davon aus China. Laut aktuellen Schätzungen gehen allein in Deutschland täglich bis zu 400.000 Pakete auf Temus Konto. Insbesondere Kleinsendungen unter 150 Euro, s teuerfrei, zollfrei – e in r iesiges Schlupfloch, legal, aber mit dem Potenzial, systemsprengend zu wirken. Ist es Zufall, dass Aldi in diesem Markt seinen Online-Shop zum 30. September 2025 einstellen will? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.
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