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Maßmöbel aus Günthersdorf

Höffner will Möbelfertigung aufbauen

17.05.2021 | 12:13

Die Höffner-Gruppe hat Pläne für den Bau einer Möbelmanufaktur an ihrem Standort Günthersdorf bei Leuna. Im kommenden Jahr könnte es losgehen.

 

2018 hatte Höffner am neuen Europa-Zentrallagerstandort Günthersdorf das erste Onlineshop- Versandlager eröffnet. 100 Mio Euro investierte die Familie Krieger. Auch Kundendienst und die zentrale Tourensteuerung für rund 1.000 Höffner-LKW dockten dort an. Bereits bei der Eröffnung des Logistikstandorts war die Rede von Erweiterungsmöglichkeiten. „Wir können unsere Lager noch auf die dreifache Kapazität bringen“, sagte Kurt Krieger damals der Lokalpresse. Den Online-Anteil prognostizierte man für die kommenden Jahre zu dem Zeitpunkt auf bis zu 20 Prozent. Dass der Möbel-E-Commerce durch eine Pandemie bereits im Jahr 2020 rasant zulegen würde, war natürlich noch nicht absehbar.

 

Mitte Mai erfuhr die Leunaer Lokalpresse im Anschluss an eine Sitzung des Bauausschusses der Stadt, dass Höffner in Günthersdorf eine Möbelfertigung errichten und den Standort entsprechend erweitern will. Zu diesem Zweck muss der Bebauungsplan geändert werden, was im Januar erfolgen könnte. Mit dem Satzungsbeschluss in der Tasche könnte dann im Sommer 2022 mit der Baumaßnahme begonnen werden. Zuvor müssen sich aber noch der Ortschaftsrat von Günthersdorf, der Hauptausschuss der Stadt und schließlich der Stadtrat beraten.

 

Eine zugegebenermaßen recht kurzfristige Bitte auf Auskunft aus erster Hand bei Krieger Bau wurde bislang nicht beantwortet. INSIDERn zufolge wird das Manufaktur-Projekt in Berlin bereits mit Verve vorangetrieben. Offenbar ist man auf der Suche nach hochkarätigem Führungspersonal in den vergangenen Monaten schon recht weit gekommen.

 

Unter dem Label Höffner die Möbelwerke ist Familie Krieger schon länger im wachsenden Customized-Markt unterwegs. Produzent der Maßmöbel aus dem Hause Höffner ist die Großschreinerei Dickmänken aus Rheine, die rund 40 Mitarbeiter hat und von den Brüdern Stefan und Klaus Dickmänken geleitet wird. Bereits seit dem Jahr 2008 vermarktet Dickmänken seine Möbel auch über den eigenen Onlineshop Schrankwerk.de. Wie beim bekannten Wettbewerber Deinschrank. de, der sich gern als IT-Unternehmen mit angeschlossener Produktion bezeichnet, können Endkunden ihre Möbel auf der Webseite selbst konfigurieren und online bestellen. Oder eben auch bei Höffi online.

 

Ein Blick ins Handelsregister offenbart, dass Dickmänken zu 59,99 Prozent Sonja Krieger gehört. Eine stille Beteiligung sei das, sagen INSIDER. Und, dass die Kriegers „das, was schon in Rheine besteht, nun eine Nummer größer hochziehen“ wollen. Die Maßmöbelfertigung nach Konfiguration im Netz, sie ist ein anderes Geschäft als das im Möbelhaus. Unter anderem müssen ganz andere Marketingbudgets eingeplant werden. Auf jeden Fall aber ist sie ein Geschäft mit Potenzial. Im Februar hat die KHG GmbH & Co. KG die Marke „Maßwerk Wohnen individuell planbar“ ins Register eintragen lassen. Bei Mahler Siebenlehn – den Standort hatte Sonja Krieger seinerzeit bekanntlich der Familie Mahler abgekauft – sind die Möbel bereits erhältlich. Ein weiterer Schritt könnte die Eröffnung kleinerer Stores in Innenstadtlage sein. Theoretisch. Dass auch Kriegers von den gewohnten Palast-Formaten mal abweichen könnten, haben sie erst kürzlich mit dem Höffner XS für Oggersheim angekündigt. Die Marke Höffner XS wurde übrigens schon Ende 2019 angemeldet.

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