Vor zehn Jahren hat der Finanzinvestor Equistone Partners die Vivonio Furniture Group gebaut. Sechs Töchter gehören zu der in München mit Blick auf das Siegestor ansässigen Möbel-Gruppe: Maja, Staud, FM Büromöbel, Leuwico, Noteborn, KA Interior. In fünf Vertriebskanälen ist die 340 Mio Euro schwere Gruppe (Nettoumsatz) mit ihren 1.900 Mitarbeitern unterwegs. CEO Elmar Duffner: „In den vergangenen zwei Jahren hat es sich ausgezahlt, dass wir diversifiziert haben.“

Das breite Portfolio von E-Commerce über Büro- und Möbelfachhandel bis Ikea sowie die guten Zahlen aus dem letzten Jahr (9 Prozent Plus in 2021 nach 5 Prozent Minus in 2020) dürften auch bei den Bankengesprächen geholfen haben, die Vivonio-CFO Niels Ackermann jüngst abgeschlossen hat. Die Kreditlinien wurden verlängert, die Liquidität erhöht, die komplette Fremdfinanzierung neu justiert. Duffner: „Wir haben dadurch wieder mehr Freiraum. Liquidität ist in diesen Zeiten alles.“ Fast alles natürlich. Denn auch in München und den versammelten Vivonio-Standorten geht es in diesen Tagen vor allem um Material, Preise und Lieferzeiten. Im ersten Quartal konnte die Gruppe um 32 Prozent mehr machen als im Vorjahr. Einzurechnen sind aber dringend die Lockdowns im ersten Quartal des vergangenen Jahres sowie die Preiserhöhungseffekte. Doch ein Plus steht da sicher auch noch, wenn man die Effekte berücksichtigt. Dennoch, der Druck ist groß. Vivonio bündelt deshalb immer mehr Themen, auch den Einkauf. Seit Mitte Februar ist mit Oliver Hentze ein Leiter Einkauf/Beschaffung an Bord. Hentze war vor Vivonio beim Rüstungsunternehmen Hensoldt Sensors und zuvor bei Accenture und Grohe.

Mit dem Equistone-Engagement bei Vivonio hatte die jüngste Finanzierungsrunde nichts zu tun. Klar ist aber: Der Tag wird kommen, an dem Equistone seine Möbelgruppe an einen neuen Investor weitergeben wird. Grad sind die Zeiten allerings nicht so danach. Duffner: „Es ist aktuell nichts spruchreif.“