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Der Druck wird steigen

WWF-Mann Johannes Zahnen über die Ökostandards im Möbelmarkt - und Edeka

14.04.2022 | 18:32

Johannes Zahnen ist Tischler und Umweltingenieur und seit fast 20 Jahren beim WWF Deutschland (World Wide Fund For Nature) zuständig für die Themen Holz und Papier. Davor war Zahnen bei Otto in Hamburg. Offizielle Jobbezeichnung heute: Senior Officer Forest Policy bei WWF Germany. Zahnen wird vom WWF auch gerne „Holz-Detektiv“ genannt. Ein Gespräch über illegalen Holzhandel, die Auswirkungen des Krieges, eine Kooperation mit Edeka und den Möbelmarkt.

 

INSIDE: Das Thema Ökologie steht momentan vor dem Hintergrund des Ukraine- Kriegs in der Gesellschaft nicht an erster Stelle. Wie geht es Ihnen gerade und wie schauen Sie auf die aktuelle Situation?

 

Johannes Zahnen: Ich mache mir die gleichen Sorgen wie die meisten Menschen. Und ich bin auch persönlich getroffen, weil ich durch meine Arbeit beim WWF in den letzten Jahren mehrmals in der Ukraine war. Wir haben dort auch Kollegen im WWF-Team.

 

Bei Ihren beruflichen Recherchen in der Ukraine, worum ging es da?

 

Zweimal war ich mit deutschen Fernsehteams in der Ukraine, einmal zum Thema Grillkohle, einmal wegen Brennholz. Wir waren zum Beispiel in den Karpaten unterwegs und sind dort auch auf Illegal Loggers getroffen. Die Situation wurde sogar auch ein bisschen brenzlig, doch der Kollege vor Ort hat sehr besonnen reagiert und uns gut wieder rausgebracht. Das ist auch ein Grund, warum ich ihm sehr verbunden bin. In den letzten drei Jahren haben wir auch ein EU-finanziertes Projekt zu illegalem Holzhandel zusammen mit WWF-Büros in Osteuropa und Interpol durchgeführt mit Konferenz und Schulung in Kiew. Dadurch gibt es eine ganze Menge Verbindungen.

 

Sie sind gelernter Schreiner. Wie groß ist heute Ihre Leidenschaft für Möbel noch?

 

Einmal Schreiner, immer Schreiner. Das wird man nicht mehr los wie das Fahrradfahren. Wenn man das einmal kann, dann ist man infiziert im positiven Sinne.

 

Und heute sind Sie Holz-Detektiv. So werden Sie zumindest auf der Blogseite vom WWF bezeichnet.

 

Das ist ein Titel, den mir die Presse gegeben hat und den wir dann übernommen haben. Studiert habe ich Umweltingenieurwesen, war dann eine Zeit lang bei Otto in der Umweltabteilung und dort auch für Möbel zuständig. Als ich später zum WWF kam, habe ich mich etwa zehn Jahre lang um Unternehmenskooperationen im Bereich Holz und Papier gekümmert. Wir hatten damals Kooperationen mit Baumärkten wie Obi, Hornbach und Max Bahr, mit Druckereien, Gartenmöbelgroßhändlern oder auch Papiergroßhändlern.

 

Sie sagen, Sie „hatten“ Kooperationen. Bestehen diese nicht mehr?

 

Das war vor Inkrafttreten der europäischen Holzhandelsverordnung, also zu einer Zeit, als es keine gesetzlichen Beschränkungen gab. Unsere Hauptzielrichtung und die der Partnerunternehmen war damals also, freiwillig Risiken für Naturzerstörung auszuschließen. Was wir damals erreicht haben, war ziemlich beachtlich, denn es geschah aus Eigeninitiative. Strafen gab es keine. Als weitere Zielrichtung haben wir den Unternehmen Hilfestellung beim Auffinden von zertifizierter Ware gegeben. Zu dieser Zeit – Anfang der 2000er Jahre bis 2010 ungefähr – waren FSC-zertifizierte Produkte noch nicht so leicht verfügbar wie heute. Teilweise waren wir mit den Baumärkten zusammen unterwegs und haben Kontakte hergestellt zu zertifizierten Plantagenbetreibern oder Gartenmöbelproduzenten.

 

Und heute?

 

Wir haben diese Plattform vor einigen Jahren eingestellt, weil sich die Lage durch die europäische Holzhandelsverordnung erheblich geändert hat. Die Versorgungslage mit FSC-Holz hatte sich auch erheblich verbessert, sodass die Hilfestellung vom WWF nicht mehr nötig ist. Heute kann jedes Handelsunternehmen, das FSC-zertifizierte Ware möchte, sie auch bekommen.

 

Wenn Sie auf die Möbelbranche blicken, denken Sie nicht, hier könnte Hilfestellung gebraucht werden?

 

Es ist heute eine Frage des Wollens und nicht mehr der Verfügbarkeit. Die Gartenmöbelbranche war hier Vorreiter. Wer FSC-Produkte haben will, der kann sie bekommen. Nicht auf Knopfdruck, wenn es komplexere Möbel sind, aber er kann sie entweder mit seinen Lieferanten entwickeln oder den Lieferanten wechseln. Das ist auch heute noch so, obwohl der ganze Holzmarkt durch den Krieg verrückt spielt.

 

Wie gut geregelt sind denn Ihrer Meinung nach die Ökostandards im Möbelmarkt?

 

Die gesamte Branche kann man schwer über einen Kamm scheren. Es gibt Vorreiter, die schon vor vielen Jahren angefangen haben, sich um FSC zu kümmern. Es gibt auch Hersteller, die schon seit vielen Jahren regionales Holz beziehen und bei der Produktion auf Chemie verzichten. Dafür gibt es auch einen Kundenkreis, der sich dazu viele Gedanken macht. Aber das sind eher Nischen oder einzelne Unternehmen, die sich hier verdient gemacht haben. Bei vielen großen Möbelhäusern sehe ich noch viel Luft nach oben.

 

Wäre das ein Ansatz für Partnerschaften? Der WWF hat ja beispielsweise eine Kooperation mit Edeka. Wäre es nicht auch eine gute Idee, im Möbelmarkt aktiver nach solchen Kooperationen Ausschau zu halten?

 

Es gibt in Schweden eine solche Kooperation mit Ikea, allerdings nicht in Deutschland. Die Idee hinter der Kooperation mit Edeka ist, das Sortiment eines Vollsortimenters mit großem Markteinfluss zu verbessern, um einen ökologischen Effekt zu erzielen. Bei Edeka überwiegt natürlich der Lebensmittelbereich. Im Bereich Holzprodukte geht es vielleicht um fünf Artikel. Einen riesigen ökologischen Hebel kann man in dem riesigen Bereich Verpackung bedienen. Bei Edeka ist schon eine ganze Menge passiert.

 

Können Sie das konkreter ausführen?

 

Ich kann nur für den kleinen Bereich der Holzprodukte bei Edeka sprechen, in dem inzwischen alles auf FSC-zertifizierte Ware umgestellt ist, ebenso im Bereich Grillkohle, die wiederum bei Edeka eine große Rolle spielt. Um Grillkohle kümmern wir uns beim WWF seit einigen Jahren intensiv. Dort sieht es ziemlich finster aus, das ist ein völlig unregulierter Markt. Das Produkt fällt nicht unter die europäische Holzhandelsverordnung. Es gibt also keinen rechtlichen Anspruch, dass diese Produkte legal sein müssen. Wir haben mehrfach Marktanalysen durchgeführt und die Labore haben um die 40 Prozent Tropenholzprodukte gefunden. Eine Auswertung von Importstatistiken hat ergeben, dass die Hauptlieferanten von tropischer Ware Nigeria und Paraguay sind. Diese gehören zu den Ländern mit den höchsten Entwaldungsraten. In Nigeria ist es besonders schlimm: Dort gibt es Kinderarbeit und terroristische Gruppen verdienen am Export mit.

 

Und das ist legal?

 

Da der Grillkohle-Markt unreguliert ist, schreitet keine Behörde ein. Auch Edeka- Produkte sind bei unseren Marktrecherchen mehrfach auffällig geworden. Ab diesem Jahr, das ist wirklich neu und einzigartig, wird Edeka freiwillig Holzart und Holzherkunft deklarieren. Gesetzlich vorgeschrieben ist das bisher nur in der Schweiz. Man hört oft, es sei nicht machbar, Holzart und Holzherkunft zu labeln. Das ist natürlich eine Farce, wenn man weiß, dass es in der Schweiz geht und dass große, in beiden Ländern tätige Möbelhäuser hier nichts deklarieren, aber in der Schweiz schon. Die Bereitschaft von Edeka freiwillig Holzart und Holzherkunft auszuweisen, ist ein Riesenschritt nach vorne. Diese Transparenz macht das Unternehmen auch angreifbarer. Es ist ein wahnsinnig mutiger Schritt in genau die richtige Richtung. Transparenz ist der Schlüssel zur Legalität und dann später aber auch zur Nachhaltigkeit.

 

Müssten Sie da nicht auch im Möbelmarkt hin?

 

Ja, natürlich. Ich versuche, auf allen möglichen Hochzeiten zu tanzen. Grillkohle hat mich jetzt sehr stark beschäftigt die letzten Jahre. Davor habe ich mich intensiv um das Thema Papier gekümmert. Da haben wir bei mehreren Marktanalysen Tropenholz in Kinderbüchern gefunden; der Zellstoff stammte aus Indonesien. Das ist nicht nur Wahnsinn, was Artenvielfalt, Wälder und Klima angeht, sondern auch technisch Nonsens, weil die kurzfaserigen Tropenhölzer keine guten technischen Eigenschaften für die Papierherstellung haben.

 

Sie sind trotzdem immer wieder in Möbelhäusern unterwegs, bekommen wir mit.

 

Nebenbei schaue ich auch immer wieder mal im Möbelmarkt vorbei. Mehr oder weniger durch Zufall ist für mich das Dänische Bettenlager, heute Jysk, in den Fokus gerückt, weil eine Filiale für mich günstig gelegen war. Das heißt aber nicht, dass die anderen deswegen besser sind. Ich habe beim Dänischen Bettenlager damals Produkte gefunden, die offensichtlich die falsche Holzart deklariert hatten, und bin dann drangeblieben. Ich habe aber über die Jahre zusammen mit Journalisten ähnliche Dinge auch in anderen Häusern gefunden. Bei Poco beispielsweise einen Tisch aus massiver Eiche, der als massive Buche deklariert war. Das ist ein wunderbares Beispiel, wie dieses Thema bisher ignoriert wird. Wenn ein Möbelhaus nicht mal Buche von Eiche unterscheiden kann und dann auch noch die billigere Holzart deklariert, zeigt das, wie chaotisch der Markt ist. Es zeigt, wie egal das Thema noch vielen ist in der Branche, wenn solche Dinge vorkommen in der Praxis.

 

Was für Produkte sind Ihnen denn hauptsächlich aufgefallen? Ging es um Gartenmöbel? Ging es um Tropenholz?

 

Bei Gartenmöbeln gibt es regelmäßig falsche Deklarationen. Ich habe das auch angezeigt bei der zuständigen Behörde, der BLE. Ich habe auch bei Sconto PEFC-zertifizierte Gartenmöbel eingekauft, bei denen hat die Art nicht gestimmt, aber noch nicht mal die Familie. Das war so grottenfalsch, dass man davon ausgehen muss, jemand hat einfach irgendetwas drangeschrieben, was ihm eingefallen ist.

 

Was passiert dann?

 

Aus unserer Sicht ist nicht viel passiert.

 

Am Ende verpufft es dann also. Versuchen wir es vielleicht nochmal ins Positive zu drehen. Natürlich steht der Möbelmarkt massiv unter Druck, unter Preisdruck, Lieferketten sind kaputt, alles ist durcheinander. Es gibt auf der anderen Seite aber auch viele Unternehmen im Markt in Industrie und Handel, die sich sehr stark engagieren und in Sachen Ökostandards und Nachhaltigkeit schon auch auf einem guten Weg sind. Wäre es für Sie grundsätzlich denkbar, mit so einer Firma ein Projekt anzugehen?

 

Wir stehen gesellschaftlich vor einer Riesenherausforderung – ökologisch, was Klimawandel angeht, was Ressourcen angeht. Der Holzmarkt steht Kopf durch die Kalamitäten der letzten Jahre und vor allem Wochen. Russland ist einer der wichtigen Holzlieferanten für Europa, aus der Ukraine kam ein Großteil der Grillkohle. Von dort kommt auch Holz, das in Rumänien zu Möbeln oder zu Holzwerkstoffen verarbeitet wurde. Uns muss allen klar sein: Wir sind erst am Anfang dieser Ressourcendiskussion.

 

Das dämmert auch denjenigen, die lange davor die Augen verschlossen haben.

 

Wie die Autoindustrie steht auch die gesamte Holz- und Möbelbranche vor riesigen Aufgaben. Die Umwälzungen sind komplex, es müssen viele Dinge bedacht werden. Das ist kein Spaziergang. Wenn man es ernsthaft betreibt, ist es sehr zeit- und arbeitsaufwändig. Deswegen kann ich jetzt nicht sagen: Ja klar, wir als WWF würden so ein Projekt im Möbelmarkt gerne annehmen. Der WWF Schweden arbeitet seit vielen Jahren mit Ikea zusammen, bei internationalen komplexen Beschaffungsstrukturen ist das eine sehr komplexe langwierige Aufgabe. Aber sie muss gemacht werden, die Branche muss da ran. Hier in Deutschland haben sich Otto und natürlich auch andere auf den Weg gemacht, den Anteil der zertifizierten Rohstoffbeschaffung erheblich auszubauen und arbeiten auch schon einige Jahre daran.

 

Bei Otto ist es aber ja heute so, dass die Kriterien für Händler auf deren Plattform abweichen. Die Produkte der Dritthändler müssen keine Zertifizierung haben.

 

Auch Edeka hat ein Franchise-System und der einzelne Marktleiter entscheidet sich, ob er die vom WWF beworbenen Bioprodukte ins Sortiment nimmt.

 

Noch kurz zu Ikea. Da müssen wir nachhaken, weil Ikea ja immer wieder auch mit illegalem Holzeinschlag in Verbindung gebracht wird. Wird Ikea da zu Recht oder zu Unrecht beschuldigt? Ist es vielleicht einfach so, dass die Organisation so riesig ist, dass man nur schwierig den Überblick behalten kann?

 

Ikea ist riesig. Sie sind nach meiner Kenntnis der größte private Holzkäufer der Welt und agieren in schwierigen Märkten. In einem großen Konzern sind Ausrutscher nicht auszuschließen. Ich war mal mit einem Fernsehteam unterwegs. Die zwei Journalisten haben bei Ikea und bei Bauhaus jeweils ein Produkt gekauft, was für eine Marktrecherche viel zu wenig ist. Unglaublicherweise hat bei beiden Produkten die deklarierte Herkunft nicht gestimmt. Das eine war ein Tisch, der mit Rumänien deklariert war, die Laboruntersuchung ergab aber, dass es Holz aus der Ukraine war. Das andere war von Ikea und ein kleiner Stuhl, der mit Polen deklariert war. Das Holz sah aber nach Russland aus in der Laboranalyse. Das wirft natürlich viele Fragen auf. Der Möbelmarkt steht vor einer großen Aufgabe und wird sich in den nächsten Jahren sehr wandeln müssen. Auch weil Verbraucher immer mehr hinterfragen.

 

Welche konkreten Schritte würden Sie einem Möbelhändler empfehlen, der sich nachhaltig aufstellen will?

 

Ich würde immer mit dem größten Risiko anfangen. Zuallererst braucht man eine Ist-Analyse: Wo stehen wir? Wie viele Lieferanten haben wir aus welchen Ländern? Die zentrale Fragestellung für die Risikobewertung ist immer die Kombination aus Holzart und Holzherkunft. Eine Eiche aus Deutschland hat ein niedriges Risiko. Wenn die Eiche aus Osteuropa kommt, steht das Risiko ganz weit oben, bei Buche genauso. Die Holzart alleine reicht nicht. Man muss diese zwei Informationen miteinander kombinieren. Man muss schauen, aus welchen Ländern die Produkte stammen, welche Informationen über Holzart und Holzherkunft vorliegen. Im zweiten Schritt kann ich mir diese Information von meinen Zulieferern besorgen und im dritten Schritt hinterfragen: Kann ich denen glauben oder sollte ich die Angaben mit eigenen Analysen überprüfen. Je länger und komplexer eine Supply Chain wird, umso größer werden die Risiken. Es gibt eine ganze Reihe von Handelsunternehmen in Deutschland, die regelmäßig Holzprodukte im Labor testen lassen. Stößt man auf Lieferanten, die entweder keine Informationen geben wollen, oder wurden Fehler durch eine Laboranalyse aufgedeckt, muss man Entscheidungen fällen. Entweder man nimmt sich den Lieferanten zur Brust oder er fliegt raus.

 

Hat sich die Situation in den letzten zwei Jahren verschlechtert im Zuge der Verknappung von Materialien?

 

Das kann ich nicht anhand von Zahlen nachvollziehen. Rein logisch müsste es aber so sein. Laut Interpol macht der internationale Markt für illegales Holz 15 bis 30 Prozent des Volumens aus. In den letzten Jahren ist die organisierte Kriminalität stark in den Holzhandel eingestiegen. Wenn eine Verknappung auftritt, steigen die Preise, was das Thema für organisierte Kriminalität noch lukrativer macht.

 

Wir kennen natürlich Möbelhersteller und -händler, die sehr, sehr engagiert sind auf dem Feld der Nachhaltigkeit, sich viele Gedanken machen und dieses Interview sicherlich mit großem Interesse lesen werden. Vielleicht wird ja auch jemand zumindest mal vorsichtig anklopfen. Sie würden auf jeden Fall das Telefon abheben, oder?

 

Bestimmt gibt es die. Die Branche ist komplex, und da gibt es definitiv Unternehmen, die sich schon auf den Weg gemacht haben. Es gibt bestimmt Vorreiter und Vordenker in der Branche. Ich gehe davon aus, dass die Entwicklung, die wir in den letzten Jahrzehnten hatten, zum immer Billigeren, zum Entsorgen und Neukaufen, sich drehen wird. Dass es immer mehr Menschen geben wird, die das so, wie der Markt es ihnen anbietet, gar nicht mehr haben wollen. Ich gehe zudem davon aus, dass der gesetzliche Druck steigen wird und der Handlungsspielraum für Akteure im illegalen und nicht-nachhaltigen Holzmarkt steigen wird. Aber auch die Ressourcenknappheit wird dazu führen, dass man sich Gedanken machen muss, ob billige Wegwerfmöbel für einen möglichst niedrigen Preis noch das richtige Konzept sind. Die Frage ist jetzt, wie flexibel und kreativ die Möbelbranche darauf reagiert. Wird man versuchen dieses Modell so lange wie möglich weiter zu reiten, bis es überhaupt nicht mehr geht oder ist die Branche proaktiv?

 

Was glauben Sie? 

 

In meiner Zusammenarbeit mit Unternehmen höre ich oft: „Die Kunden wollen das ja gar nicht.“ Die Kunden wollen aber oft nicht, weil sie gar nicht wissen, dass es eine Alternative gibt. Es würde mich natürlich wahnsinnig freuen, wenn es noch mehr kreative Konzepte gäbe in der Möbelbranche. Die Autobranche ist auf dieses neue Feld ja mehr oder weniger auch gezwungen worden. Das Auto ist bei jungen Leuten in großen Städten nicht unbedingt mehr ein Prestigeobjekt. Wer hätte vor 25 Jahren gedacht, dass BMW mal Carsharing anbietet? Solche kreativen Ansätze müssen aus der Branche selbst kommen, nicht vom WWF.

 

 

Der WWF – eine kleine Historie

 

Der WWF (World Wide Fund for Nature) wurde 1961 in der Schweiz gegründet und ist mittlerweile die größte unabhängige private Natur- und Umweltschutzorganisation der Welt. Über 6 Mio Förderer unterstützen den WWF in aller Welt. Vertreten ist der WWF in fast 100 Ländern und beschäftigt weltweit 8.190 Mitarbeiter. In Deutschland hat der WWF seinen Sitz in Berlin. Die deutsche Dependance wurde 1963 gegründet. Fast 500 Mitarbeiter hat der WWF in Deutschland, über 800.000 Förderer und verzeichnete 2020/21 113 Mio Euro an Einnahmen hierzulande; 52 Mio Euro davon sind Privatspenden. Der WWF betreut hierzulande 21 Naturschutzprojekte in Deutschland und setzt sich für den Schutz bedeutender und natürlicher Ökosysteme, besonders artenreicher Kulturlandschaften und ausgewählter Tierarten, ein. Dazu zählen dann der Schutz der Moor- und Feuchtgebiete auf der Mecklenburger Seenplatte genau so wie Wildnisprogramme im Schwarzwald.

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