Ralf Müllers Trendteam lässt in ganz Osteuropa produzieren, unter den Lieferanten sind auch zehn Hersteller aus der Ukraine. Alle Werke können trotz der schwierigen Lage weiter produzieren, da sie sich im Westen des Landes befinden, wo die Auswirkungen des Krieges bislang geringer sind. Müller meldet sich dazu am Montag mit einem Statement und sagt, es sei bemerkenswert, wie die Lieferanten unter widrigsten Umständen bestmöglich versuchen würden, den Anforderungen der gemeinsamen Handelspartner gerecht zu werden und die Weichen für eine hoffentlich schon bald wieder friedliche Zukunft zu stellen.

Den ukrainischen Partnerfirmen helfe man bei der Beschaffung von Zuliefermaterialien wie Beschlägen und zahle Rechnungen deutlich vor Fälligkeit. Auch Zulieferer Kronospan beliefere weiter alle örtlichen Werke, lediglich der Bezug von FSC-zertifizierten Spanplatten sei zunehmend limitiert. Beim Thema FSC kommt erschwerend hinzu: FSC-Holz und anderes Holz muss getrennt gelagert werden. Das stellt die Logistik in diesen Zeiten vor nochmal größere Probleme. „Auf ausdrücklichen Wunsch unserer Industriepartner haben wir unsere Bestellungen aufrechterhalten und sogar noch zusätzliche Order platziert“, sagt Müller. 

Im polnischen Zentrallager hat der Kastenmöbel-Spezialist aus Steinheim deshalb zusätzlichen Lagerplatz angemietet und sei aktuell „zu fast 100 Prozent“ lieferfähig. Durch die zusätzlichen Bestellungen und Lieferungen könne man hoffentlich auch in den kommenden Monaten lieferfähig sein. „Sofern sich die Lage nicht verschlechtert“, so Müller. Natürlich gibt es auch derzeit Einschränkungen: Die Warenkontrolle findet nun im Zentrallager in Polen statt, und nicht mehr in der Ukraine. Dort wird nun das Benzin sanktioniert. Da nicht abzusehen sei, ob sich die Prozesse aufrechterhalten lassen, sind auch die Steinheimer dabei, neben der Ukraine und dem Hauptlieferland Polen weitere Bezugsquellen zu erschließen.