Die Hamburger Möbelsuchmaschine moebel.de geht mit neuen Eigentümerverhältnissen ins Jahr 2022, die bei Kunden aus dem Handel durchaus Fragen aufwerfen dürften, selbst wenn die Beteiligung als "reines Finanzinvestment" angekündigt ist.
In einem Kundenrundschreiben informiert moebel.de über den neuen Eigner - die XXXLutz-Gruppe, die damit auch online (auf gut eine halbe Milliarde Euro wird der E-Commerce-Umsatz geschätzt) nochmal einen großen Sprung macht: „Nach den acht gemeinsamen Jahren, in denen die ProSiebenSat.1 Media SE dazu verholfen hat, moebel.de als führende deutschsprachige Suchmaschine für Möbel und Einrichten zu etablieren, hat sich der Konzern im Rahmen seiner Investmentstrategie dafür entschieden, sich auf ein mediennahes Unternehmensportfolio zu konzentrieren und moebel.de zu verkaufen. Dasselbe gilt für Robert Kabs, der in diesem Zuge mitveräußert hat. Die Anteile gehen an die XXXLutz-Gruppe, deren Ziel es ist, moebel.de mit ihrer internationalen Branchenpower in weiteren europäischen Ländern zu skalieren. Die Gruppe betrachtet die Übernahme als reines Finanzinvestment, operativ bleibt alles getrennt. Das Geschäftsmodell, das Team und der Standort ändern sich nicht. Lediglich die Rechtsform wird von einer AG in eine GmbH umgewandelt.“
Dass das nicht von jedem im Markt so easy hingenommen werden wird, weiß man offenbar auch in Hamburg: „Es ist uns wichtig zu betonen, dass weder Ihre Daten weitergegeben werden, noch gibt es (wie auch in der Vergangenheit) für einzelne Partner von moebel.de präferierte Produktplatzierungen. Die den Algorithmus bestimmenden Kriterien bleiben weiterhin für alle Teilnehmer gleich. Denn nur, wenn wir unabhängig agieren, kann unser Geschäftsmodell als offene, vertikale Plattform auch in Zukunft Erfolg haben. (…) Der Co-Founder und – mit dem Verkauf dann alleinige – CEO Arne Stock und das gesamte Team von moebel.de freut sich darauf, mit Hilfe des neuen Investors den Service und die Traffic-Qualität als Branchenplattform und Marketingkanal für Sie zu verbessern. Lang geplante Projekte können mit der Unterstützung der neuen Gesellschafter nun umgesetzt werden.“