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Weniger aus Asien

Ikea will verstärkt in Türkei fertigen

11.10.2021 | 13:56

Mehr Türkei statt Asien: Ikea kann plant, weitere Teile seiner Produktion in die Türkei zu verlagern. sagte Ikea-Türkei-Finanzchef Kerim Nisel der Nachrichtenagentur Reuters. So könnten Probleme mit den globalen Lieferketten und die stark gestiegenen Versandkosten minimiert werden.

 

Demnach könnten künftig Produkte wie Sessel, Bücherregale, Kleiderschränke und Küchenverkleidungen in der Türkei hergestellt und in europäische Märkte geliefert werden. Laut Nisel habe sich die Container-Verschiffung aus Asien von 2.000 US-Dollar vor Ausbruch der Corona-Pandemie auf inzwischen 12.000 US-Dollar versechsfacht. Ikea hat in der Türkei sieben eigene Einrichtungshäuser und exportiert laut Reuters drei Mal so viel, wie es in das Land importiert. Immer wieder hatte Ikea in den letzten Monaten mit Auslieferungsproblemen zu kämpfen. Daraufhin haben die Schweden ihr Sortiment vorübergehend ausgedünnt. Auch weitere Maßnahmen hat der Konzern bereits beschlossen, etwa den Einstieg ins Seefrachtgeschäft. Ikea kaufte Schiffe und Container und eröffnete temporäre Zwischenlager in China, Vietnam, Indien, Indonesien und Thailand. Laut Seefrachtsexperten könnten die Logistik-Störungen bis zum kommenden chinesischen Neujahrsfest andauern, das Anfang Februar 2022 gefeiert wird.

 

Peter Langskov, der Logistik-Chef von Ikea Dänemark, berichtete gegenüber Euronews von noch außergewöhnlicheren Maßnahmen: „Wir haben versucht, eine Eisenbahnverbindung von Asien nach Europa zu errichten, sodass wir Züge zum Transport nutzen können.“ Das Engagement in die See-Logistik alleine half bislang wohl nicht: „Außerdem haben wir versucht, Containerschiffe zu leasen und leere Schiffe gekauft. Aber die müssen auch wieder zurückgebracht werden und das ist ein Problem.“ Auch Home Depot und Walmart setzen nun auf eine eigene Flotte. Und der Trend, stärker auf die Türkei als Produktionsland zu setzen, ist außerhalb der Möbelindustrie ebenfalls zu beobachten: Modegrößen wie Benetton oder Hugo Boss haben angekündigt, hier mehr fertigen zu wollen.

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